Kategorie:Charakterregeln

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Um richtig in das Spiel einzusteigen und sich einen Charakter zu erschaffen, ist es nötig sich mit den grundlegenden Regeln zu den Charakteren zu beschäftigen. Unabhängig davon sind die speziellen Regeln zum Kampf und zur Magie in einem gesonderten Kapitel zusammen gefasst.


Warum Charakterregeln?

Besonders für jene, die zum ersten Mal mit einem P&P Rollenspiel in Kontakt kommen, ist es nicht immer leicht zu verstehen warum so viele Regeln nötig sind. Doch im Grunde kann diese Frage recht einfach beantwortet bleiben: "Damit das Spiel fair bleibt!"
Man stelle sich einmal eine Spielrunde aus 3 Spielern vor.
Der erste Spieler sagt, dass er einen Krieger spielen will, dem Magie nichts anhaben kann und der unverwundbar ist. Der zweite ist der Meinung einen unsichtbaren Dieb zu spielen und der dritte erwählt sich den klassischen Magier mit unbegrenzter Macht.

Würde ein solches Spiel auf Dauer Spaß machen? Wohl kaum...
In Schattenlicht baut das Regelsystem unter anderem auf einem sich stetig weiter entwickelnden Charakter auf. So fangen die Spieler mit Charakteren an, welche eben noch nicht alles können und sich Reichtum, Macht und Können erst erarbeiten müssen. Dies stellt einen großen Reiz eines Rollenspiels dar.

Abgesehen davon soll wirklich jedem Spieler die gleichen Möglichkeiten gegeben werden im Rahmen seines Charakters zu agieren und zu handeln.
Zwar bietet Schattenlicht die Möglichkeit die Regeln an die speziellen Vorlieben eines Meisters anzupassen, das Grundkonstrukt bleibt jedoch immer gleich.

Wie in den meisten P&P RPG's gilt auch bei Schattenlicht stets: "Der Meister hat das letzte Wort!"


Was steckt hinter den Regeln?

Würfelsystem

Grundsätzlich basieren die Regeln auf einem 2W (2 Würfel) System. Das soll bedeuten, dass bei nahezu jedem Wurf 2 gleiche Würfel verwendet werden. Dies hat den Vorteil einer recht ausgeglichenen Würfelverteilung. Wer sich näher für den statistischen Hintergrund interessiert, möge das Kapitel Grundregeln zum Mindestwurf lesen.

In Schattenlicht werden also mehrere Würfel benötigt, jedoch werden immer nur zwei gleichzeitig geworfen. Benötigt werden demnach 2 Würfel mit jeweils 4, 6, 8 und 10 Seiten.

Wann welche Würfel benötigt werden, hängt im wesentlichen von den Eigenschaften des Charakters ab.
Im Kampf und in der Magie gibt es jedoch einige Besonderheiten, welche an den entsprechenden Stellen genannt werden.


Die Eigenschaften im Würfelsystem

Die Eigenschaften eines Charakters werden benutzt um dessen Grundgerüst regeltechnisch zu beschreiben und mit speziellen Werten zu versehen. Da durch wird jeder Charakter von anderen zu unterscheiden und somit auch unterschiedlich spielbar sein. Natürlich ist dies nicht das einzige Unterscheidungsmerkmal, doch gehört es zu den am deutlichsten spürbaren.
Je nach Höhe der jeweiligen Eigenschaft entscheidet sich mit welchen zwei Würfeln gewürfelt werden darf. Dabei gilt folgendes:


Wertebereich Würfel
1 - 6 2W4
7 - 11 2W6
12 - 15 2W8
16+ 2W10


Beispiel:
Ein Charakter mit einer Stärke von 13 und einem Charisma von 6 würde nun bei einer Stärkeprobe mit 2W8 würfeln und bei einer Charismaprobe mit 2W4.
Hat ein Charakter eine bestimmte Fertigkeit, die ihm in der jeweiligen Situation weiter hilft, so darf der Wert dieser zu dem Ergebnis hinzu gerechnet werden.


Die Fertigkeiten im Würfelsystem

Die Fertigkeiten die ein Charakter haben kann werden im Wesentlichen dazu genutzt das Können des Charakters näher zu beschreiben und dadurch die einzelnen Proben zu unterstützen. Je nach dem ob ein Charakter eine Fertigkeit hat, die zu der jeweiligen Probe passt, darf er diesen Wert dazu rechnen.
Einer Fertigkeit sind dabei 3 Eigenschaften zugeordnet. Einer "Haupteigenschaft" und zwei "Nebeneigenschaften". In der Regel wird auf die Haupteigenschaft gewürfelt, es ist jedoch möglich auf die Nebeneigenschaften auszuweichen (Situations-/Meisterabhängig, Opfern von Heldenpunkten, Vor-/Nachteile o.ä.).

Der Charakter mit den obigen Eigenschaften von Stärke 13 und Charisma 6 bekommt nun eine Beweglichkeit von 9 dazu.c
Ebenso hat er folgende Fertigkeiten:
Schwimmen (ST/BEW/KO) 4
Überzeugen (CH/IN/KL) 7
Der Meister veranschlagt nun eine Schwimmenprobe von 10 und eine Überzeugenprobe von 9.
Für das Schwimmen würfelt man nun mit 2W8+4 und für die Überzeugenprobe mit 2W4+7.
Muss der Charakter nun nicht nur normal schwimmen sondern in den Stromschnellen spitzen Felsen ausweichen, so verlangt er eine Schwimmenprobe auf Beweglichkeit. Hier muss der Charakter nun 2W6+4 würfeln um die Probe zu bestehen.

An diesem Beispiel sieht man schon die vielen Möglichkeiten, die ein Spielleiter hat seinen eigenen Stil zu entwickeln. Am einfachsten ist es natürlich stets bei der Haupteigenschaften zu bleiben.

Patzer und besondere Erfolge

Eine Besonderheit im Würfelsystem sind besonders hohe- bzw. besonders tiefe Werte. Diese richten sich stets nach den jeweiligen Würfeln und deren höchster/niedrigster möglicher Wert. Der niedrigste Wert sind stets zwei gewürfelte Einsen und der höchste zwei Vieren/Sechsen/Achten/Zehnen.


Ein Patzer geschieht immer dann, wenn der niedrigste Wert fällt. Tritt dieser Fall ein, so muss man nach dem eigentlichen Wurf mit 2W4 würfeln um zu ermitteln was genau passiert.

  • Patzer:
    • 2 Fertigkeit verringert sich um 1 Punkt
    • 3 geht ungünstig für den Anwender daneben
    • 4-5 geht ungünstig für Freunde daneben
    • 6-7 Schaden an Ausrüstung (Waffe, benutzter Gegenstand, Glasflaschen etc.)
    • 8 gerade noch so abgewendet (normaler Fehlschlag)

Einen besonderen Erfolg erlangt man immer dann, wenn man die höchstmöglichen Würfe erzielt hat. Auch hier wird mit 2W4 bestätigt und ermittelt was genau passiert.

  • Erfolg:
    • 2-3 alle sind beeindruckt, Ergebnis erhöht sich um 2 Punkte
    • 4-5 Wirkung um 5 erhöht (Angriff, Schaden, Probe etc.)
    • 6-7 Es darf ein weiterer Würfel der selben Art benutzt werden um das Ergebnis weiter zu erhöhen.
    • 8 Fertigkeit erhöht sich um 1 Punkt


Die Erschaffung eines Charakters

Für die Erschaffung eines Charakters sollte man sich einige Zeit nehmen um all seine Vorstellungen und Wünsche zu verwirklichen. An einigen Stellen muss man vielleicht Abstriche machen um andere (wichtigere) Dinge zu ermöglichen. Daher sollte man sich im Klaren sein, was einem besonders wichtig ist und worauf man verzichten kann. Viele Dinge kann ein Charakter auch erst im Laufe der Zeit erlernen und beherrscht diese nicht gleich von Beginn seiner "Karriere" an.
Hat man sich ein paar Gedanken gemacht und schon eine grobe Vorstellung, so kann man sich gezielt der Erschaffung seines Charakters widmen.

Im Wesentlichen werden dabei folgende Schritte abgearbeitet: