Iltarions Sippe

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.. So begab es sich, daß Iltharion mit seiner Sippe den heimatlichen Wald verließ Rivallon zu entdecken. Lange reisten sie umher und trafen, weitere die waren wie sie, doch auch wieder nicht wie sie. Denn viele Wörter die sie sprachen, sagten Anderes, als der Hörer zu verstehen glaubte. Und so kam es eines Tages soweit, das sich Gäste und Gastgeber plötzlich mit Waffen in den Händen gegenüberstanden und nur einem glücklichen Zustand war es zu danken das Iltharions Sippe an diesem Tage nicht einen Krieg zwischen den Elfensippen entfachten.

Nach Jahren der Wanderung in denen viel erlebt, viel gesungen, viel erfahren und auch gelitten wurde, wanderte Iltharions Sippe, welche inzwischen durch Mitglieder anderer Sippen bereichtert und verstärkt wurde, noch immer durch die Landen Rivallons.
Nun kamen sie dieser Tage an einen wunderschönen See, auf der einen eingerahmt von hohen schneebedeckten Bergen und auf der anderen durch tiefe dunkle und doch von Leben durchfluteten Wäldern. Und so entschied er, Iltharion, welcher sein Volk solange geführt, das an dieser Stelle nach langer Suche eine neue Heimat gefunden sei. Schnell waren die bunten Zelte aufgeschlagen und die Umgebung kennengelernt. In immer weiteren Kreisen erforschten die Elfen das Land um sie herum. Dabei begab es sich das Iltharion in Begleitung seines Sohnes Hiltharion allein durch die grauen tristen Massen der Berge wanderte, als er plötzlich in scheinbarer Nähe die Stimmen fremder Wesen vernahm. Neugierig näherten sich die beiden Elfen dem Ursprung dieser fremdartigen Geräusche, doch lange noch mussten sie wandern bis sie jene Quelle finden konnte. Nach einer Stunde denn erreichten sie ein Tal, an dessen Grund sich viele kleine Gestalten mit langen und geflochtenen Haaren im Gesicht aufhielten.
Nun hatte Iltharion schon früher von solchen Wesen gehört, sie hießen Zwerge und waren nur in der Nähe von hohen Bergen zu finden, doch noch nie hatte sein Auge bisher einen Solchen mit eigenen Augen erblickt. [...] Langsam schritten sie ins Tal hinab und fast genauso schnell waren sie von einer großen Gruppe dieser Zwerge, welche Äxte auf die Neuankömmlinge richteten, umringt. Nach langen Minuten trat endlich einer der Zwerge hervor und hub zu sprechen an. Harte, abgehackte und kalte Wörter spie er ihnen regelrecht entgegen, doch so besann sich Iltharion war dies vielleicht die Art dieser Leute und keine Unbill drohte ihnen, doch ganz sicher war er sich dennoch nicht.
Sehr schwer war es auch nur ein einziges Wort zu verstehen, nur die Bedeutung eines einzigen Wortes meinte Iltharion zu verstehen, denn immer wieder wurde der Sprecher von Zwischenrufen seiner Kameraden unterbrochen, denen stets das Wort Khoorim voranging. So hieß der Anführer wohl Khorim.
Jener schließlich hatte nach langem Reden eingesehen das es wohl keinen Sinn hatte sich weiter mit diesen dürren, großen und kalkfarbenen Wesen zu unterhalten. Und so wurden Iltharion mehr oder weniger sanft durch Knurren und Gesten aus dem Tal getrieben. Schnell verbreitete sich diese Geschichte unter Iltharions Verwandten und Freunden und seitdem ward dieses Tal gemieden.

Viele Monate lebten die Elfen nun schon am gleichen Ort, zufrieden mit ihrem Leben und in Einklang mit Yara. Eines Tages nun fand sich in den Wäldern, welche den See umgaben ein silberner Hirsch ein, jenes seltene Geschöpf, das bei den Elfen als König des Waldes und Sinnbild von Jugend und Kraft verehrt wurde. So war es seit jeher Tradition auf dieses Tier Jagd zu machen, obwohl ein jeder wußte das es unmöglich sei einen solchen Hirsch zu schießen. Doch stets waren jene Tiere ein Vorbote für Veränderungen gewesen. Und so kam es denn auch, keiner der Jäger vermochte ihn zu treffen und der Hirsch seinerseits liebte das Spiel des Jagens und Gejagtwerdens, denn hatte er erst einmal einen Jäger abgehängt und somit im ehrenvollen Zweikampf besiegt, so legte ihm dieser am Abend eine Schale Beeren an den Waldrand.
In der zweiten Woche nach seinem Erscheinen wagte sich der Silberne dann zum ersten Mal ins Lager der Elfen. Anmutig wanderte er durch die Reihen der Zelte und kein Elf wagte es den Bogen zu erheben. Schließlich baute sich das imposante Tier vor dem Zelte Iltharions auf und scharte im Boden bis jener sein Zelt verließ, dann sprang er leichtfüßig davon. Iltharion seinerseits griff nun zum Bogen und verfolgte jenen Hirsch mit einer großen Schar seiner Jäger. Viele Meilen folgten sie dem Tier, doch nie kamen sie auf Schußweite an ihn heran und so verging Stunde um Stunde ohne das Verfolger oder Verfolgte ermüdeten. Keiner der Elfen bemerkte schien zu bemerken das sie sich schon lange den Bergen näherten und nun immer tiefer in die Gefilde des Gebirges eindrangen. Immer noch ungeachtet dessen wohin sie gingen näherte sich Iltharions Gefolge dem Tal der Zwerge.


Wie beim ersten Mal konnten Iltharion und seine Begleiter Lärm aus dem Tal hören. Doch irgendetwas, so schien es, war dieses Mal anders. Immer noch führte der Herr der Wälder sie näher an den Lagerplatz der kleinen Leute, obwohl auch er diesen Lärm doch hören musste. Einige hundert Schritte später hatten die Elfen schließlich eine Stelle oberhalb des Tales erreicht von der aus sie sehen konnten welchen Ursprung die lauten Rufe hatten. Deutlich klangen nun die Schreie der Zwerge heran und mit Erschrecken stellten die Jäger fest, das es Schreie des Schmerzes und der Angst waren welche an ihre Ohren drangen.
Schwarze Schatten waren überall im Tal zu sehen und überall kämpften die Zwerge gegen diese Schatten. Doch schlecht stand es um die Zwerge. Denn obwohl gute Kämpfer unter ihnen waren, lagen doch schon viele der ihren tot oder schwer verletzt am Boden. Enger immer enger zogen die Schatten ihren Kreis um die kleinen Kämpen. Und einer nach dem Anderen fielen jene unter den Angriffen des Dunklen.

‚ ... Meine Kinder nun ist die Wahl an euch. Helft ihr jenen die der Hilfe bedürfen? Oder überlasst ihr sie ihrem Schicksal, denn sie selbst haben es verschuldet, was über sie gekommen. ...’

Erstaunt schaute sich Iltharion um, doch in den Gesichtern seiner Gefährten konnte er lesen, das nicht nur er allein jene Stimme gehört. Kurz nur überlegte er bevor sich in seinem Geiste die Worte der Erwiderung.

‚ ... Gern werde ich mit meinem Leben eintreten um jenen zu helfen, die der Hilfe bedürfen auch wenn sie selbst den Fehler begangen. Denn ist es nicht das Recht der Kinder Fehler zu begehen ...’

Quälend lang waren die Herzschläge während Iltharion auf Antwort wartete, doch konnte er in den Gesichtern seiner Gefährten Zuversicht lesen.

‚ ... Gut so sei es tu wie dir geheißen und ich werde dir und den Deinen helfen, auf das Licht Dunkelheit auslösche ... So töte meinen Körper und tränke deine Pfeile in mein Blut auf das Licht in die Dunkelheit eindringen kann. ...’

Erst jetzt verstand Iltharion. Der Silberne hatte zu ihnen gesprochen, hatte ihm aufgetragen sein Leben auszulöschen um diesen unvorsichtigen kleinen Männern das Leben zu retten.
‚Wie konnte er das nur verlangen. Wie sollte er diesem wunderbaren Wesen den Tod bringen, nur um jene Unvorsichtigen zu retten, das durfte nicht sein.’
Kraftlos sank sein Arm herab, unfähig den Pfeil von der Sehne schnellen zu lassen. Langsam, voller Scham erhob Iltharion seinen Blick um dem silbernen Hirsch ins Angesicht zu blicken. Trauer konnte er in den tiefen unergründlichen Augen des Hirsches sehen.

' ... So also hält Iltharion vom Walde Yarolinth Wort. Warst du es nicht der vor wenigen Herzschlägen das Leben jener Kinder retten wollte und nun kannst du nicht einmal einen Hirsch töten um dein Versprechen einzulösen. ...
... Wie kann ich dich töten der du doch schon seit Äonen mit Yara im Einklang lebst. Du der du die Bäume hast aufwachsen sehen und das Erwachen der ersten Kinder erlebt hast. ...'

Erfrischen klang das Lachen in den Ohren Iltharions als der Herr des Waldes erneut zu sprechen anfing.

‚ ... Ach das ist der Grund, du fürchtest allein meinen Tod, so höre erneut meine Worte ... töte meinen Körper, doch habe keine Angst denn wir werden uns wiedersehen ...’

Langsam hob Iltharion seinen Bogen, unendlich schwer schien es die Sehne zu spannen, mit unsicherem Blick zielte er auf den silbernen Hirsch und ließ den Pfeil fliegen.

Und so geschah wie es in den Mauern der ersten Stadt geschrieben stehen das Iltharion vom Walde Yarolinth mit seinen Gefährten ins Tal Tercus stürmte. Tränen liefen über die Wangen der stolzen Krieger, während ihr Gesang von den Wänden des Tales widerhallte. Blutige Ernte hielten die Pfeile der Schar, denn ein jeder traf sein Ziel und Licht siegte über Dunkelheit. Keiner der Schatten verließ Tercus Kessel wieder und zuletzt stand Iltharion Altharions Sohn dem letzten und stärksten der Schatten gegenüber. Zehn mal Zehn Pfeile hatten diesen Schatten durchdrungen doch immer noch hielt jener stand. Drei mal drei Stunden kämpften jene beiden miteinander bevor Iltharion dem Schatten mit seinem Schwerte die letzte Kraft nahm und ihn auf immer bannen konnte.

Ruhmreich war die Heimkehr der Recken, doch ein Schatten lag auf jenen und sollte viele Jahre lang nicht von ihnen weichen, denn ihnen war etwas Außergewöhnliches erschienen das zu töten sie nicht das Recht gehabt zu haben glaubten. So gingen die Winter ins Land und ein blühender Handel entstand mit dem kleinen und meist eigenwilligen Volke, welches in den Bergen wohnte, doch Iltharion nahm an alledem keinen Anteil. Kurz nach seiner Rückkehr hatte er sich von den Seinen zurückgezogen und kein gutes Wort, kein Flehen, kein Bitten hatten Gehör gefunden. Und so musste Hiltharion an des Vaters Stelle über die Sippe der Elfen wachen.

Doch waren jene Stunden gezählt und obwohl nach dem Denken der jungen und schwachen Kinder viel Zeit vergangen war. So war es für die Elfen doch nur eine kleine Weile.
Und so kam es das Iltharion, welcher schon seit einigen Sommern alleine die Wälder durchstreifte und die Gesellschaft der Seinen mied eines Morgens eine Lichtung betrat und von ihrer Schönheit so bezaubert war, das er sich niederlegte und einschlief. Lange hatte er nicht mehr so gut geschlafen und noch länger hatte er nicht mehr geträumt und so waren die Begebenheiten welche er erlebte so intensiv, das er sich sofort auf den Weg zurück machte und nach mehreren Sonnen das Lager und seine Heimat erreichte.
Groß war die Freude, als der große und kluge Anführer zurückkehrte und so wurde ein großes Fest gefeiert zu dem auch die Zwerge eingeladen wurden. Viele gute Speisen tischten die Elfen ihren Gästen auf und sogar einige erheiternde Getränke, welche diese kleinen Leute sehr liebten waren herbeigeholt worden um den Freunden alle Ehren zukommen zu lassen. Als das Fest seinen Höhepunkt erreicht hatte, erhob sich schließlich Iltharion Altharions Sohn um zu den Anwesenden zu sprechen.

"Freude erfüllt mein Herz das ich an diesem Tage meiner Rückkehr, all meine Freunde wiedersehen darf. Lange wanderte ich einsam durch die stillen Wälder unserer neuen Heimat. Doch nicht freiwillig wanderte ich einsam umher. Oft war der Schmerz in meinem Inneren stark ob der Einsamkeit und Trennung von den Freunden und Vertrauten meiner Jugend. Ihr alle wisset wieso ich euch damals verließ. Denn einen großen Frevel hatte ich begangen. Den Hirsch welcher schon seit unzähligen Zeiten von unserem Volke verehrt wurde, tötete ich mit meines Pfeiles Spitze und von meiner Hand.
Versteht mich nicht falsch meine zwergischen Freunde, denn gut war die Tat welche wir taten in dem wir euch erretteten, dennoch waren Schmerz und die Abscheu gegen mich selbst groß in meinem Herzen.
Doch bevor ich jenes göttliche Wesen damals tötete sprach es zu mir und prophezeite mir seine Wiederkehr in der Zeit des nahenden Unheils. Und so geschah es das ich vor einigen Sonnen eine wunderschöne Lichtung fand und mich von ihrer Schöhneit bezaubert zur Ruhe niederlegte. Ihr könnt meine Empfindungen sicher nicht nachvollziehen, doch für mich war es ein bedeutendes Ereignis, denn zum ersten Mal seit vielen Sommern war es mir vergönnt wieder zu träumen.
In jenem Traum dann, in dem ich durch die tiefen friedlichen Wälder meiner Jugend wanderte, traf ich jenes göttliche Wesen. Lange lauschte ich seiner Stimme und es sprach von seiner baldigen Rückkehr. Denn Krieg bedrohe unsere Lande. Er sprach von einem Krieg gegen das Volk der Zwerge, welches die Erde aufwühle und so die Kraft Yara's aussauge um dem großen bisher unbekannten Feind den Weg zu bereiten. Doch auch von Freundschaft sprach es. 'Von der Freundschaft zu den Zwergen welche in unserer Nachbarschaft leben. Denn jene unterschieden sich von ihren Brüdern im Norden, Süden, Osten und Westen. Anders als ihre Brüder würden sie der Natur Achtung entgegenbringen und nur nehmen was sie brauchten.' So sprach er über euch meine Freunde. Weiterhin bat er mich eine Bitte an dich zu richten Khorim weisester Anführer deines Volkes. Ein Bündis nun schlage ich dir vor. Ein Abkommen zwischen unseren beiden Sippen, die unteschiedlicher wohl nicht sein können. Keine eiligen Entscheidungen verlange ich von Dir und den Deinen, doch möchte ich dir im Rahmen dieses Festes unser Angebot unterbreiten.

So sei es und jeder der hier Anwesenden höre meine Worte. Und allen Elfen sei mein Wort Gebot, denn ich gelobe ewige Freundschaft den Zwergen aus Khorims Sippe, so sie uns denn kein Leid zufügen und sich den Geboten Yara's unterwerfen. So sei ihnen gestattet an Stein abzubauen was sie brauchen um sich selber zu schützen. Doch nicht weiter als 100 Schritte eines Elfen dürfen sie in den Leib Yara's eindringen.
So sie denn jene Gebote annehmen und einzuhalten sich verpflichten werden ihnen von den Elfen Schutz, Freundschaft und eine üppige Versorgung mit Nahrung versprochen. Auch sei ihnen ein langes Leben gewährt, genau drei Alter länger als ihre Brüder durch die Wälder und Berge Rivallons wandeln.
So spreche ich Iltharion Altharions Sohn und mein Wort sei Gebot für die Kinder meiner Sippe, denn jedem der gegen sie verstößt werde ich bestrafen, denn so will es der silberne Hirsch, der Herr der Wälder."

Lange hatte Iltharion zu den Versammelten gesprochen und so war die Nacht bereits hereingebrochen als er endete. Langsam erhob sich nun Khorim der Oberste der Zwerge.

"Lange habe ich dir gelauscht Iltharion Altharions Sohn und nicht ungehört verhallen deine Worte in meinem Ohr, denn du und die Deinen haben das Leben meines Volkes gerettet. Doch kann ich dir keine Antwort geben, denn viele der Meinen sind zurückgeblieben im Schoß des Berges und ihre Meinung muß gehört werden. So spreche ich zu dir als Oberster meines Volkes. Möge drei Mal die Sonne steigen und fallen, dann werde ich zurückkehren und mit mir die Entscheidung meines Volkes. Doch wie auch immer jene ausfallen mag, ich werde deiner Bitte folgen. So lege ich an dieser Stelle das Gelübde ab, das Khorim, der Herr des Schmiedefeuers und Oberster der Zwerge ewige Bündnistreue Iltharion dem Herren des Waldes schwöre, denn jener hat mein Leben geschützt und so will auch ich es halten."

So sprach der stolze Zwerg und verließ mit den Seinen das Fest.

Frohen Herzens hatte Iltharion Kohrims Worte vernommen, doch auch Sorge beschwerte sein Herz, denn er hatte in vielen Gesichtern Ablehnung gesehen. Und es waren nicht nur Zwerge gewesen, welche seinem Vorschlag mit Argwohn, Mißtrauen und sogar Ablehnung gelauscht. So zog er sich erneut zurück, dieses Mal jedoch gab er den Seinen die Möglichkeit ihm ihre Sorgen und Nöte mitzuteilen. Denn Niemandem wurde der Eintritt in sein Zelt verwehrt, und auch wenn er kein Wort sprach in jener Zeit so erhöhrte er doch einen Jeden seines Volkes und spendete durch seine Ruhe und Zuversicht vielen Erleichterung und Hoffnung.

Schließlich waren die drei Tage ins Land gezogen und der vierte näherte sich bereits dem Abend, als das Signal gegeben wurde, denn die Zwerge waren gesichtet worden. Eine Stunde später erreichte dann Khorims Gefolge schließlich den Versammlungsplatz und ließ sich nieder. Doch grausig war der Anblick, welchen der Anführer der Zwerge bot. Sein rechter Arm war notdürftig verbunden und in einer Schlinge ruhiggestellt. Eine Narbe zog sich über sein Gesicht und das rechte Auge starrte blind an den Anwesenden vorbei. Bestürzt über dessen Anblick, liefen Tränen über das Gesicht Iltharions.

"Was ist geschehen Khorim, das du so verletzt zu uns kommst an einem Tag welcher doch Freude für uns alle bringen sollte. Und auch deinen Begleitern geht es wohl nicht viel besser. Sag was ist geschehen."

Daraufhin erhob sich Khorim um zu den Anwesenden zu sprechen und seine Worte sind niedergeschrieben auf der Mauer der Geschichte, welche die Zeiten überdauern sollte.

"So spreche ich der Herr der Zwerge, Herr des Feuers und Sohn der Berge auf das alle Anwesenden den Schwur vernehmen welche Khorims Sippe ablegt um den Frieden und die ewige Freundschaft zwischen unseren beiden Völkern auf ewig zu sichern. Denn hier wo wir stehen als ein Mann, erkennen die Zwerge die Gebote Iltharions und seiner Götter an."

Weise hatte der kleine Mann gesprochen, doch Gram erfüllte sein Gesicht, denn später am Abend berichtete er von einem schlimmen Kampf der unter den Zwergen ausgefochten wurde, ob des Vorschlages Iltharion's und Khorims Absicht. so hatte selbst die Söhne die Waffe gegen ihren Vater erhoben und nur der Jüngste hatte mit seiner Axt dem Vater zur Seite gestanden. Viele Stunden hatte der Kampf gewütet und viele waren verwundet oder getötet worden, doch schließlich hatte Khorim mit seinen Getreuen obsiegt und die Unterlegenen waren abgezogen. So war nurmehr die Hälfte von Khorims Sippe im Tale Tercus verblieben und unter ihnen waren viele Verwundete gewesen. So auch Khorims Söhne, welche sich im Angesicht des eigenen Sieges, der eigenen und der Ehre ihres Hauses erinnert, und sich von ihren Leuten abgewendet hatten und dem schwer angeschlagenen Vater zu Hilfe eilten. Nur wenige Verteidiger waren zurückgeblieben und ein Angriff der Vertriebenen war zu befürchten. Doch war Khorim selbst zu stolz die Frage nach Hilfe an seine neuen Freunde zu richten, doch sah Iltharion Sorge und Verzweiflung in den Augen seines Freundes und während er noch seine Wunden verband, waren die hundert besten Jäger der Elfen und Altharions Führung zum Tale Tercus aufgebrochen um die Verbündeten zu schützen und den Verwundeten Linderung zu verschaffen.

Schließlich zog der Sommer wieder ins Land und die Verbündeten welche schon viel Nutzen aus ihrer gegenseitigen Freundschaft gezogen hatten, trafen sich um den Beginn der warmen Jahreszeit zu feiern. Drei Tage feierte man augelassen, als in der dritten Nacht schließlich eines jener fernen Lichter sein Heim verließ und unter den Elfen und Zwergen Yara berührte. Als die erschreckt von jenem Ort abgewendeten Augen, wieder in diese Richtung standen erfüllt Glück die Herzen der Anwesenden, denn der silberne Hirsch weilte wieder unter ihnen. Langsam und ruhig sprach er zu den Herzen aller, ob Zwerg oder Elf.

'Dunkelheit zieht herauf und wird auch euch verschlingen so ihr euch denn nicht zu schützen versteht. Nur mit Hilfe der Zwerge könnt ihr eine Stadt bauen, welche die Schönheit Yaras nicht schmälert und doch sicher ist gegen die Angriffe des Obersten der dunklen Scharen. Denn so höret ihr Kinder der Berge ein helles Gestein werdet ihr finden, welches zu verarbeiten euch gelingen soll. Bauet damit die Wälle der neuen Stadt, denn widerstehen werden sie allen Angriffen. Ihr Kinder des Waldes jedoch müsst das Leben meiner Bäume opfern um den Zwergen zu helfen dieses Gestein abzubauen, denn tief werden die Stollen sein und viel Holz wird gebraucht um jenes Gestein dem Licht der Sonne entgegenzuführen.

So zog der Sommer ins Land und überall im Tal Terus und auch auf der Ebene von Yarolinth, deren Namen sie durch Iltharion erhalten hatte, hallte es von Hämmern und anderen Werkzeugen. Viele Bäume hatten die Elfen fällen müssen um die Arbeit der Zwerge zu erleichtern, denn fürwahr war es sehr schwierig jenes silbrig glänzende Gestein abzubauen, welches der silberne Hirsch den Zwergen zu finden erlaubt hatte. Große Maschinen aus Holz und Metall hatten die Zwerge errichtet um den Bau der Stadt zu ermöglichen und nach wenigen Wochen war die Stadtmauer welche den Weg in die Berge abschirmte, den azurblauen See einschloß und auch einen Teil des tiefen Waldes in ihrem Inneren bewahren sollte, in ihren Grundfesten errichtet. Während die zwergischen Baumeister weiter an der Mauer arbeiteten, war ein großer Teil der Elfen damit beschäftigt Nahrung für den nahenden Winter zu sammeln, da auch für die Zwerge ein enormer Vorrat vonnöten war, füllten sich die improvisierten Lagerhäuser mit jeder Woche mehr und mehr.

Langsam neigte sich der warme Sommer dem Ende und während die Tage kürzer und die Nächte kälter wurden näherte sich ein großer Tag für die Bewohner Yarolonth's. Nach mehreren Monden waren die ersten Arbeiten an der Stadtmauer beendet. Am Tag des ersten Schnee's schließlich war es soweit. Das große Tor, aus den wertvollen Stämmen des Stadtwaldes wurde fertiggestellt und das Volk feierte jenen denkwürdigen Tag, denn auch der silberne Hirsch hatte ihm beigewohnt. Als das Tor fertiggestellt war, schlossen es Elben und Zwerge Hand in Hand. Der silberne Hirsch jedoch blieb vor den Mauern. Und während die Bewohner sich auf dem fertiggestellten Teil der Stadtmauer, zu beiden Seiten des Tores versammelten konnten sie einen jener seltenen Augenblicke, die voller Magie waren beobachten. Der silberne Hirsch und Hüter des Waldes galoppierte an den Rand seines geliebten Waldes, um dort kurz innezuhalten und dann in vollem Galopp auf das frisch gebaute Tor zuzurasen. Sieben Mal prallte jenes mächtige Geschöpf mit den Enden seines Geweihes gegen die beiden Flügel des riesigen Stadttores, bevor er sich in den Wald zurückzog. Noch Generationen später wurde davon berichtet, wie das Silber aus seinem Geweih mit dem Tor verschmolz und seitdem weder Hammer, Schwert, Ramme noch Stein, jenes Tor zerbrechen konnte.
Am gleichen Abend fanden sich die Führer der verschiedenen Clans in Iltharions Zelt ein, denn es war selten das ihr König nach ihnen schickte. Noch in der Nacht brannten die Lichter in dem fürstlichen Zelte, während die Elfenfürsten eine Beratung abhielten. Spät in der Nacht, als weit und breit alles schlief gingen jene in den Wald nahe des See's um dort einen Baum zu pflanzen. Ein jeder von ihnen gab einen Teil seines Blut, eine Strähne seines Haares und einen geliebten Gegenstand als Geburtsgabe bei und so wurde der heilige Baum Yalamaniros geboren und sollte alsdann über die erste und größte Stadt des Volkes Iltharion's wachen, der Hauptstadt der Hochelfen, jener vielbesungenen und schmerzlich betrauerten Stadt Yurashin.

Lang war der Winter, kälter als alle die ihm vorangegangen. Doch trotz aller Widrigkeiten wuchs die Stadt der Elfen mit jeder Sonne. Mit jedem vergangen Mond wurde ein weiterer Teil der grossen Mauer fertiggestellt und schließlich kündete das erste Grün die kommenden wärmeren Jahreszeiten an. Endlich war die weiße unerbittliche Pracht überall verschwunden und das sanfte Grün der wieder erwachenden Yara bedeckte die Ebene von Yarolinth. Als auch die Tage wieder länger wurden und die Nacht sich ein wenig zurückzog, feierten Elben und Zwerge zum ersten Mal das Fest des Erwachens, denn der heilige Baum Yalamaniros trug zum ersten Mal Blüten und Zuversicht wurde mit seinem Erwachen im Herzen alljener gesät welche Yara's Gebote achteten und sich an ihren Gaben erfreuten.

Viele Jahreszeiten dauerte es, doch mehr und mehr begann hinter der grossen Mauer Yurashin's eine Stadt zu wachsen, deren Schönheit auf Rivallon nie wieder gesehen ward.
In der Mitte Yurashin's errichteten die Zwerge und Elfen Iltharion zu Ehren einen königlichen Palast dessen gülden glänzendes Dach ein jeder Bewohner überall in der Stadt sehen konnte und in dessen silbern schimmernden Minaretten die Sonne sich am Morgen eines jeden Tages, hundertfach brach und den Platz des Lebens Yashisun in alle Farben des Regenbogens tauchte. Wenn man schließlich jenen betrat konnte man, so man denn in Richtung der aufgehenden Sonne blickte die Halle des Wissens sehen, jene Halle in der all das Wissen der Elfen auf Pergemant und in Bildern an den großen Wänden erfahren konnte. Wohl wusste man mit Ehrfurcht zu berichten das Morathius, der Herr der goldenen Feder und oberster der Skriptoren, ein jedes Pergament studiert hatte und ein jedes Bild in seiner Halle kannte. Ihr gegenüber lag die Halle der Klanges, stets ein Ort des Freude und des Wohlklangs, an dem der Musikmeister und die Hüter des Klanges einem jeden Reisenden von den Sagen und Liedern der Elfen zu berichten wussten. Viele erschöpfte und verzweifelte Reisende fanden hier Ruhe und Erholung bei einem Musik oder Erzählung, Gedicht oder klagender Weise.

Dem Sonnenaufgang am Nächsten jedoch war der heilige Wald, dessen Zentrum der immergrüne Yalaminaros bildete und der sobald man ihn vertrat einen jeden mit seinem Zauber umfing. So man denn dem Weg bis zum heiligen Baum gefolgt war, erreichte man mit ihm gleichzeitig den Tempel des Herren des Waldes ein Geflecht aus grünen Kletterpflanzen, welches ebenso wie Yalaminaros immergrün war und dem Pilgernden je nach Jahreszeit Schatten und Kühle oder Wärme schenkte. Oft war Iltharion Oberster der Elfen Yarolinth's hier zu finden im stillen Gebet versunken und mit Yara im Einklang. Viele Tiere lebten in jenem Wald, denn der silberne Hirsch selbst schützte ihn. So konnte man des öfteren ein Einhorn an einem der klaren Gebirgsbäche sehen oder auch einer Fee beim Tanz über die vielen blütenbedeckten Lichtungen beobachten. Jedes Jahr trafen sich auf jenen Lichtungen die jungen Liebenden um heimlich einander näher zu kommen.

Der untergehenden Sonne am nächsten war im Westen der Stadt die Halle Yush, die Halle der Kriegskunst zu finden, in der Elfen und Zwerge gleichermaßen in der Kunst des Kampfes ausgebildet wurden. So war es auch nicht verwunderlich das jene Halle zwei Waffenmeister hatte, den Meister der Kraft Thurim, Khorims Sohn und den Meister der Eleganz Hiltharion Iltharions Sohn, welche nach ihren Vätern wohl die größten und mutigsten Krieger ihrer Völker waren.

Im Rücken Yurashin's, im Tale Terus, wurde auch viele Sommer lang gebaut, denn hier errichteten die Zwerge von Khorim's Sippe ihre Feste. Denn schnell hatten die Führer beider Völker festgestellt, das auch im Rücken Yurashin's ein Schutzwall Freiheit, Schönheit und Wissen schützen musste.
Jene Feste, war im Gegensatz zur weißen Stadt, von dunklem Stein gebaut. Hoch ragte der Turm der Sicht, Mirasion, über den Dächern der kleinen Stadt und der Burg in ihrem Zentrum. Weit war der Blick den man von seiner Spitze über die Dächer der Welt und alles was unter ihnen tat. Ein großes Horn aus ebenem Holz und mit leuchtendem Metall durchsetzt, wand sich um die Spitze jenes Turms, gefertigt in den besten Schmieden, in den tiefsten Hallen der Zwerge. Weithin hallte sein Klang, wenn es geblasen und von Gefahr sprach seine tiefe, reine Stimme.

Zu beiden Seiten begrenzt von den Ausläufern, der von Schnee weiß schimmernden Berge, verschmolz auch der Herrschaftssitz Khorims mit ihren Flanken. Versteckte Gänge führten hoch und höher zu den versteckten Schätzen der Zwerge.

Doch lasst uns, ehe wir dem Höchsten noch entgegenstreben, uns umdrehen und die Stadt der Zwerge genauer betrachten. Wahrlich, ihrem Namen als herausragende Schmiede und Baumeister wurden sie gerecht, denn Tor und Wall waren durchzogen von verstärkenden Stützen und jedes einzelne Haus war gebaut auf unvergleichliche Art. Nur wenn zwölf Elfen übereinandersteigen würden, könnte der oberste von ihnen den Torbogen erreichen und jeder Schütze war vom Wall geschützt, der hier und da verstärkt und von todbringenden Maschinen bevölkert war.

So man das mächtige Tor durchschritten und den mehr als 6 Schritt dicken Wall hinter sich gelassen hatte, führte eine große gepflasterte Straße, zum Königshaus, dem Sitz Khorim's und seiner Kinder. Wie der Rest der Stadt, so war auch dieses, das größte der Gebäude welches die Meister hier gebaut komplett von schwarzem Stein. Die Mitte des Platzes der vier Winde nahm der reichverzierte Palast vollkommen ein. Viele kostbar ausgestattete Räume offenbarten sich dem Besucher. Die Waffenkammern zeigten alle Kunst der Zwerge und vom kleinsten Dolch bis zur mächtigen Axt war hier alles zu finden und zudem von bester Qualität. Öffnete man die nächste Tür so trat man ein in den liebsten Raum Khorim's, seine Schmiede, die er allein aufgebaut und hergerichtet hatte und auch sie kündete von Stolz und Kunst des kleinen Volkes.
Die Schatzkammer, welche nur den Eingeweihten sichtbar wurde, befand sich im tiefsten Keller des weiträumigen Gebäudes und öffnete sich nur dem, der das heilige Wort wusste.
Der Kronsaal zuletzt, brachte auch dem weltgewandesten Besucher Ehrfurcht bei. Sie erstreckte sich über die gesamte Größe des ersten Geschosses und wurde von einem aus weißem Marmor bestehenden Tor geschützt. Nachdem man den langen Mittelgang zum Sitz des Obersten der Zwerge beschritten hatte, wurde dessen Ausstrahlung noch bei weitem übertroffen, von seinem schwarzen Thron, der noch dunkler als die Wände ringsum und eingerahmt von hell leuchtenden Edelsteinen war. Langsam nur wurden die Bilder der Herren, der Herren des Hauses, nur vom schwachen Licht der Kohlebecken erleuchtet, dem Auge offenbar, währden man sich ihnen auf dem Marmorboden näherte.
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