Schöpfungsgeschichte

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Der Ursprung

Am Anfang existierte nichts...
Unendliche leblose Leere durchzog das Sein, nichts existierte in der tiefen Dunkelheit. Nur ein kleiner Teil der Leere, nicht größer als ein Sandkorn, war erfüllt von einem Bewusstsein. Vielmehr ein Gedanke, der sich seiner selbst bewusst war und sich somit eine Existenz schuf und erhielt. Äonen vergingen in denen sich das Bewusstsein immer weiter ausdehnte und sich seiner mehr und mehr gewahr wurde. Es fing an, alles um sich herum - die stetige Leere - wahrzunehmen. So wuchs das Bewusstsein von seinem Ausmaß zu einem Kieselstein heran. Ein weiteres Äon verging in dem das Bewusstsein die Leere durchzog, auf der Suche nach etwas anderem. Doch nichts existierte außer ihm. Die endlose Leere zu durchstreifen schien trotz seiner offensichtlichen Unsterblichkeit unmöglich, es gab weder einen Anfang noch ein Ende. Das Bewusstsein wurde seiner Existenz müde und zog sich zu seinem Ursprung zurück. Dort begann es zu schlafen, in der Hoffnung, dass sich nach seinem Erwachen ein weiteres Bewusstsein manifestiert haben würde. Mit dieser letzten Hoffnung schlief es ein...

Wie als hätte es das Bewusstsein erahnt begannen sich aus dem Nichts im Laufe eines weiteren Äons überall in der Leere Lichter zu bilden, die immer kompakter wurden und sich später zu Sonnen entwickelten. Ob groß oder klein, ob nah oder fern, sie spendeten Licht und erleuchteten die Dunkelheit. Das Bewusstsein schlief weiter als würde es die Sonnen und somit das Licht nicht geben. Doch auch dieses Licht sollte keine weitere Entdeckung in der Leere bringen. Wieder verging eine Ewigkeit in der sich, genauso wie das Bewusstsein es hoffte, weitere manifestierten. Diese Bewusstseine jedoch waren anders, sie waren stofflich und somit nicht von seiner Art. Doch auch sie waren sich ihrer bewusst. Das Licht suchend hielten sie sich immer nahe den Sonnen auf und entdeckten so langsam sich, die Leere und auch die vielen anderen, die waren wie sie.

In seinem unendlichen Traum spalteten sich von dem Bewusstsein zwei Funken ab. Diese Gedanken sahen, was während des Schlafes alles geschehen war und das noch etwas anderes existierte. Etwas, was – anders als sie – materiell vorhanden und somit nicht nur fühlbar, sondern auch sichtbar war. Im Laufe der Zeit entfernten sich die beiden Gedanken mehr und mehr von dem Urbewusstsein und wurden selbstständig. So durchstreiften die beiden das Universum, um das nun Vorhandene zu entdecken und zu erkunden.
Während ihrer Reise fanden sie ein stoffliches Bewusstsein, das wohl eines der jüngsten gewesen sein musste, denn es hatte noch keine feste Form und war somit für die Funken wandelbar. Der eine Gedanke war davon begeistert und begann, dieses halbstoffliche Bewusstsein zu verändern. Er versuchte seine Struktur anders zu formen und hatte, als das Bewusstsein schließlich verdichtet war, eine mannigfaltige Oberfläche erschaffen. Der andere Gedanke beobachtete dieses Treiben, war jedoch nicht mit dem Ergebnis einverstanden. Denn er war der Überzeugung, dass es gegen den Willen des Urbewusstseins sei, den bisherigen Zustand zu verändern. Der erschaffende Gedanke hingegen war der Meinung, dass es im Sinne des Urbewusstseins sei, die Erschaffung von Existenz weiter voranzutreiben. Der stagnierende Gedanke war erzürnt, weil er den anderen nicht umstimmen konnte und versuchte, den Planeten in seinen ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen. Dies gelang ihm jedoch nicht, da er keinen Einfluss auf feste Materie hatte. Darüber war der Stagnierende so zornig, dass er den Erschaffenden angriff.

Lange rangen sie miteinander, doch sie waren sich ebenbürtig und so schien der Kampf kein Ende zu nehmen. Die Ausmaße der Schlacht nahmen gigantische Formen an und weiteten sich auf die halbstofflichen Bewusstseine aus. Immer wieder wurden diese erst vom Erschaffenden verändert und dann wieder vom Stagnierenden ‚zurückgeformt’, bis sie verdichtet und nicht mehr wandelbar waren. Die halbstofflichen und verdichteten Bewusstseine wurden zornig über dieses ewige Hin und Her und bäumten sich auf. Immer mehr schlossen sich ihren Klagen an, um sich Gehör zu verschaffen. Doch die beiden Gedanken waren so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass sie nicht darauf hörten. Das Wehklagen der stofflichen Bewusstseine wurde schließlich so gewaltig, dass sich das Urbewusstsein im Schlaf regte und fast erwachte. Eine Welle der Erschütterung durchzog explosionsartig das Universum und ließ die beiden Kämpfenden vor Schreck innehalten. Erst jetzt wurde ihnen Gewahr, dass ihrer beider Ursprung erwachen könnte. Was würde mit ihnen geschehen, was würde mit allem anderen geschehen? Wenn dies geschehen würde, könnten sie möglicherweise nicht mehr selbstständig existieren oder würden sie wieder Eins mit dem Urbewusstsein werden? Die beiden Gedanken fürchteten sich vor der Vorstellung, ihre gewonnene Freiheit und Unabhängigkeit zu verlieren. Also beschlossen sie, ihre Meinungsverschiedenheiten nicht mehr auf der geistigen Ebene auszutragen, sondern auf der Stofflichen. Vielleicht würde so das Urbewusstsein seinen Schlaf ungestört fortsetzen können? Da sie selbst jedoch nicht die Materie beeinflussen konnten und auch das Urbewusstsein überwachen mussten, schufen sie Geschöpfe, welche ihren Kampf weiterführen sollten.


Das Äon der Urgötter

Der Erschaffende und der Stagnierende selbst nahmen sich vor, sich so weit als möglich aus den Geschehnissen herauszuhalten und abzuwarten, welche Seite die Überhand gewinnen würde. Ihre Macht wollten sie dazu zu nutzen, das Urbewusstsein in seinem Schlafzustand zu halten.
Damit sie im Kampf ihrer stellvertretend-kämpfenden Geschöpfe im Notfall eingreifen konnten, mussten diese halbstofflich sein. Auf diese Weise würden sie sowohl auf die stoffliche Ebene zugreifen können als auch von den beiden Gedanken erreicht werden.
Auf der Suche der beiden Gedanken nach dem geeigneten Stoff, aus dem jeder sein Geschöpf erschaffen könnte, stießen sie auf ein zerrissenes halbstoffliches Bewusstsein. Dieses war gerade in seiner Entstehung gewesen, als die gewaltige Erschütterung vom beinahe erwachenden Urbewusstsein das Universum durchzog, und war dadurch auseinandergerissen worden. Die beiden Gedanken entdeckten zwei große Teile, die komplett verwirrt waren, übersahen jedoch den dritten und viel kleineren Teil, dem der Kern des Bewusstseins innewohnte. Jeder nahm einen der großen Teile und fügte einen Funken von sich selbst ein, um die Teile mit ihren Idealen, ihrem Gedankengut zu erfüllen. Daraufhin zogen sich der Stagnierende und der Erschaffende zurück und überließen die beiden Urgötter sich selbst und dem Universum.
Die beiden Urgötter konnten jede beliebige stoffliche Gestalt annehmen, bevorzugten jedoch die Bewusstseinsebene, da sie dadurch ihrem Ursprung – den beiden Gedanken – am Nächsten sein konnten. Die Urgötter hielten Ausschau nach dem nächstgelegenen stofflichen Bewusstsein und zogen sodann zu diesem, welches nun als Planet seine endgültige Form angenommen hatte; der eine, um zu erschaffen, und der andere, um dieses wieder zu zerstören. Sie bemerkten nicht, dass ihnen der dritte kleine Teil folgte, denn er sehnte sich danach, sich wieder mit dem Rest von sich zu vereinen.

(Crentór = zerstörender Urgott, Balán = erschaffender Urgott, Ranúwiell = bewahrendes Bewusstsein)


Die Schlacht der Elemente

Der erschaffende Urgott erreichte als Erster den Planeten. Dort stellte er fest, dass sich dieser bereits weiterentwickelt hatte. Er entdeckte kleine und große Ansammlungen von Wasser, verschiedene Arten von Erde und eine Luftschicht, die den Planeten umgab. Schnell beschloss er, Wasser und Luft für sich zu nutzen, bevor ihm der andere zuvorkommen konnte. Als nun der zerstörende Urgott ankam, war er erzürnt, dass für ihn nichts übrig blieb, denn die beiden Urgötter wollten nicht den Unwillen der stofflichen Bewusstseine hervorrufen und vermieden es daher von vornherein, das Element Erde/Stein zu nutzen. Während der erschaffende Urgott bereits anfing, mit seinen Elementen herumzuexperimentieren, machte sich der andere auf die Suche nach etwas, dass er für sich nutzen konnte. Erfolglos reiste er den Planeten ab, fand jedoch nichts, daher durchstreifte er das Planeteninnere. Dabei fiel ihm etwas Besonderes auf: je tiefer er kam, desto mehr veränderte sich die Erde; sie wurde sogar flüssig. Dieses wollte er haben, was so große Macht sogar über die Erde hatte. Also nahm er etwas von der flüssigen Erde mit an die Oberfläche. Dort angekommen, hatte sein Gegenspieler bereits Meere, Seen und Flüsse erschaffen und ließ die Luft als Wind um den Planeten wehen. In der Nähe des Wassers hatte sich sogar vom Planeten aus etwas Neues entwickelt: Pflanzen. Der zerstörende Urgott wollte erst die Wirkung des flüssigen Gesteins auf die anderen Elemente prüfen. So ging er zu dem Wasser; auf dem Weg dorthin tropfte ihm etwas auf die Pflanzen, welche daraufhin anfingen zu brennen. Das war es: Feuer! Sofort nahm der zerstörende Urgott das Feuer an sich, mit dem er immer wieder flüssiges Gestein erschaffen und die Pflanzen verbrennen konnte. Nun wollte er die Wirkung des neuentdeckten Elementes auf Wasser testen. Dabei stellte er fest, dass zwar sein flüssiges Gestein wieder hart und das Feuer gelöscht wurde, aber dafür konnte er Wasser in Luft wandeln. Dabei entstanden am Himmel große, weiße Gebilde, in denen sich das Wasser sammelte und mit denen er durch Regen Überschwemmungen hervorrufen konnte. So dauerte es nicht lange als er das Gewitter und insbesondere die Blitze für sich entdeckte.
Dem erschaffenden Urgott fiel das Treiben seines Widersachers durchaus auf, und so versuchte er dessen Feuer mit Wasser zu löschen. Dabei entstanden viele Wolken, die gewaltige Unwetter und Überschwemmungen nach sich zogen. Ganze Landstriche wurden überflutet oder weggeschwemmt. Mit dem Feuer verbrannte der zerstörende Urgott ganze Wälder, sodass er dem Planeten nicht nur große Wunden zufügte, sondern auch durch die große Rauchentwicklung ganze Weltteile verdunkelte. Der erschaffende Urgott versuchte mit dem Wind, das Feuer in Richtung der großen Wassermassen zu lenken, aber stachelte es dadurch nur noch mehr an. Fast der ganze Planet brannte, war an anderen Stellen überschwemmt und wieder woanders tobten Stürme und Gewitter, die weitere Katastrophen auslösten.
Fassungslos beobachtete der dritte Teil des zerrissenen Bewusstseins die Zerstörung. Der stark in Mitleidenschaft gezogene Planet wusste nicht, wie er das Wüten aufhalten sollte. Der dritte Teil jedoch, der ja alles beobachtet hatte, wusste, was zu tun war und schlug dem Planeten vor, den beiden Urgöttern die Macht über die Elemente zu nehmen und einen Teil seines eigenen Bewusstseins für deren Kontrolle einzusetzen. Der Planet befolgte diesen Rat, entriss den Urgöttern die Macht über die Elemente und erschuf zu seinem Schutz und deren Überwachung die Elementargeister.
Da ihm seine einzige Waffe genommen worden war, wurde der zerstörende Urgott sehr zornig und machte sich auf, das Universum nach einer neuen, mächtigen Waffe zu durchsuchen.


Die Erschaffung der Ersten

Diese Abwesenheit machte sich der erschaffende Gott zu Nutze und begann ungestört seinem eigentlichen Sinn nachzugehen. Er erschuf neue Lebensformen: weitere Pflanzen und Tiere. Durch die bloße Existenz der beiden Urgötter wurde die Macht freigesetzt, dass sich Leben entwickeln und auch wieder vergehen konnte. Alles war in einem Kreislauf aus Entstehen und Vergehen.
Die Pflanzen und Tiere waren dem erschaffenden Urgott jedoch nicht perfekt genug. Er wollte eine Art schaffen, die intelligent und sich – wie er selbst – ihrer Existenz bewusst war und sich durch ihren eigenen Willen auszeichnete. Also schuf er die Ersten: eine intelligente Rasse von Lebewesen, die eine eigene Sprache, Schrift und Kultur entwickelten. Sie lebten im Einklang mit der Natur und entwickelten sich mit der unterschwelligen Hilfe des Urgottes schnell zu einer Hochkultur. Sie hatten nahezu alles perfektioniert: von der Architektur bis hin zu den Wissenschaften.


Die Erschaffung der Dämonen

Der zerstörende Urgott fand währenddessen heraus, dass er einen kleinen Teil der Macht von stofflichen Bewusstseinen entfernen und in einer Sonne – welche ja ohne Bewusstsein war – sammeln konnte. Als er eine kleine Sonne nach langem Sammeln nahezu angefüllt hatte, kehrte er zu dem anderen Urgott zurück. Als er feststellte, dass dieser sogar intelligente Wesen geschaffen hatte, die selbstständig denken konnten, beschloss er, dieses Leben zu vernichten. Doch dazu brauchte er selbst eine Rasse, die er sich erschaffen musste. Damit diese gegenüber der anderen im Vorteil sein würde, wollte er sie mit der gesammelten Macht erfüllen.
Es dauerte eine Weile bis er sich darauf verstand, Wesen zu erschaffen, die möglichst viel der Macht in sich aufnehmen konnten. Als er schließlich das Mächtigste dieser Geschöpfe zum Leben erweckt hatte, war so viel Macht verbraucht, dass die Sonne erkaltete. Diesem Geschöpf gab er einen eigenen Verstand und unterstellte ihm alle anderen Wesen, die er kreiert hatte. Dieses mächtigste Geschöpf ließ sich von den anderen als Daimon verehren. Dann brachte der zerstörende Urgott die erkaltete Sonne mit seinem Heer in die Nähe des belebten Planeten, den sie auch sofort angriffen.
Die Ersten waren der Übermacht ihrer Angreifer hilflos ausgeliefert und wurden regelrecht niedergemetzelt. Die mächtigen Wesen zerstörten alles, auch die Städte, Pflanzen und Tiere. Der erschaffende Urgott wollte seiner Schöpfung zu Hilfe kommen und verstofflichte sich, um gegen den Anführer der Angreifer zu kämpfen. Der zerstörende Urgott nahm ebenfalls eine feste Form an, um den Erfolg seines Unternehmens zu sichern. Er schaffte es einmal, seinen Gegner auf den Planeten zu schleudern, was eine gewaltige Spalte in die Oberfläche schlug. In dieser kämpften die beiden Urgötter und das oberste Geschöpf weiter. Der Schmerzensschrei des Planeten bewegte das bewahrende Bewusstsein dazu, dem Planeten ein weiteres Mal zu helfen. Da diese zerstörenden Wesen nicht einfach zu vernichten waren, konnten sie nur versuchen sie aufzuhalten. Dafür wollten sie den gesamten Planeten einfrieren, dessen Oberfläche ohnehin schon vernichtet war. Das stoffliche Bewusstsein entfernte sich etwas von der Sonne, um dieses Vorhaben zu erleichtern. Gemeinsam mit den Elementargeistern überzog das bewahrende Bewusstsein den gesamten Planeten mit einer dicken Eisschicht; viele der Angreifer flohen daraufhin zurück auf die erkaltete Sonne, der Rest wurde unter dem Eis begraben. Zuletzt kämpften nur noch die beiden Urgötter und Daimon gegeneinander. Auch diese wollte das bewahrende Bewusstsein zusammen einsperren, jedoch konnten die beiden Urgötter entkommen und nur das tiefböse Wesen wurde im ewigen Eis eingeschlossen.


Raum und Zeit

Um sicherzustellen, dass die eingesperrten Wesen – sollten sie jemals freikommen – diesen Planeten niemals verlassen konnten, musste das bewahrende Bewusstsein ihn versiegeln. Dazu nahm es die restliche Macht der erkalteten Sonne und nutzte sie, um seine eigene Macht soweit zu verstärken, dass es Raum und Zeit schaffen konnte. Den gefrorenen Planeten bannte es in eine eigene Raum- und Zeitebene, die zu überwinden nur stofflose Wesen in der Lage waren. Die beiden Urgötter waren zutiefst erschüttert, dass sie beinahe eingesperrt gewesen wären und wollten daraufhin nie wieder feste Gestalt annehmen. In ihrer geistigen Gestalt nahmen sie weder die geschaffene Zeit noch den Raum wahr. Sie hatten immer noch nicht bemerkt, dass sie nicht alleine die Geschicke der Planeten und ihrer Bewohner beeinflussten.
Doch längst war das Werk des bewahrenden Bewusstseins nicht abgeschlossen und so formte es eine Ebene zwischen Zeit und Raum. Nicht wahrzunehmen und doch vorhanden bildete sie eine Hülle zwischen Zeit, Raum und den verschiedenen Ebenen. In der weißen Voraussicht, dass dies einmal eine wichtige Rolle in dem Machtspiel zwischen Balan und Crentor spielen würde, versiegelte es diese Ebene, so dass kein Wesen sie betreten konnte.


Die Entstehung der Drachen

Der Erschaffer der Zeit sah den schmalen Faden an dem sich die Gegenwart stetig nach vorne zog weit voraus. Daher riet er allen Planeten ein Gegenstück zu den Dämonen zu schaffen welches sie auch vor ihnen schützen sollte. Die Elementargeister würden für diese Aufgabe nicht ausreichen und das ein Planet wieder alles Leben auf sich zerstören sollte um sich zu retten, sollte nie wieder geschehen.
Daher war es nötig, Wesen mit einem festen Körper zu schaffen, die aber auch die Kraft des Planeten nutzen konnten. So öffnete der Planet sein Innerstes – sein Herz – und entließ acht Blutstropfen. In vier Paaren bahnten sie sich ihren Weg zur Oberfläche und verschmolzen mit den Elementen, die sie auf ihrem Weg durchquerten.
Aus dem Schlot eines gigantischen lavaspeienden Vulkans erhoben sich die beiden Feuerdrachen Luxior und Shaori. Die kräftigen und baumhohen Körper des Paares waren von rot über dunkelbraun bis schwarz getönt und besonders an ihrer Unterseite trugen sie auffallende Pigmente, die wie Kupfer schimmerten. An ihren Pranken befanden sich gefährliche schwarzrote Krallen; von dieser Farbe waren auch die Hörner des Männchens, Luxior. Rubinrot funkelten ihre Augen, die sich zu gefährlichen Schlitzen verengten, wenn sie Feuer spieen. Ein Feuer welches das wohl heißeste war, was ein lebendiges Wesen je hervorbringen konnte.
Mit einer gewaltigen Fontäne schossen die beiden Wasserdrachen aus den Tiefen des Ozeans ans Tageslicht. Wie das Meer waren ihre Körper hell- bis dunkelblau und schimmerten stellenweise wie Perlmutt. Schwarzblau zeigten sich ihre scharfen Krallen und ihre Augen glichen Saphiren. Rahkesh konnte wie seine Partnerin Danyael das Wasser beherrschen und als Waffe einsetzen.
Im kalten Norden bahnten sich zwei Eisdrachen ihren Weg gen Freiheit durch Eisschichten und Schneeberge. Ihre Körper waren, wie die der Wasserdrachen, etwas schlanker und anmutiger, und färbten sich weiß bis hellblau. Ihre Krallen bzw. Hörner schimmerten wie Perlmutt; während Bauch und Hals mit silbrigen Akzenten aufwarten konnten. Silberfarben leuchteten die Augen, deren Glanz noch intensiver wurde, wenn der Eisdrache seinen kalten Atem wie einen bläulichen Feuerstrahl aussandte und alles gefrieren ließ, was er berührte. Darrgon und Lumina wurden diese beiden anmutigen Geschöpfe genannt.
Am Fuße eines Felsmassives trat das letzte Paar der Drachen zu Tage: die Erddrachen. Ihre Körper waren von den vier Drachenarten am kräftigsten gebaut und hell- bis dunkelbraun gefärbt, jedoch schwarzbraun ihre Krallen. Ihrer Augenfarbe war pures Gold, während sich um ihrer Lieder dunkelgrüne feine Linien zogen, schimmerten ihre Körper auch bronzefarben. Wie die Feuerdrachen vermochten sie Feuer zu speien, jedoch war ihre größte Gabe, dass sie durch ihr kraftvolles Brüllen ganze Berge in Bewegung versetzen konnten. Fejendra war der Name des Weibchens und der ihres Partners Rhazul.
Vorerst verbargen sich die Drachen in Höhlen: die einen in einem Feuerberg, die anderen in den Tiefen der Meere oder im eisigen Gletscher, und zuletzt im Herzen der Berge. Dort warteten sie gut versteckt auf die Zeit, in der ihr erstes Einschreiten erforderlich sein würde.


Die Erschaffung der Elben und Zwerge

Der Erschaffende war der Niederlage seiner ersten Rasse wegen sehr traurig, doch besann er sich schnell, da sein Widersacher noch immer vorhanden war. Während der Stagnierende die Reaktion des Planeten, trotz des Verlustes seiner Dämonen, mit Wohlwollen aufnahm und schon weitere Pläne schmiedete, eilte der Erschaffende zu dem nahe gelegenen Nachbarplaneten. Wieder wollte er die natürliche Entwicklung des Planeten beschleunigen und Leben schaffen. Auch ein Volk wie die Ersten sollte es geben, doch diese sollten vollkommen im Einklang mit dem Planeten leben und mit ihm verbunden sein. So könnten sie den Planeten schützen vor Wesen wie den Dämonen und würden zugleich vom Planeten akzeptiert, ohne dass dieser wieder aufbegehren sollte. Der Erschaffende nutzte hierfür die Elemente des Planeten, um seine Rasse mit diesem zu verbinden. Diese Wesen sollten auch das Bewusstsein, auf dem sie lebten, in geringem Maße beeinflussen können, um sich gegen Wesen des Stagnierenden zu erwehren. Diese Wesen, die von hoher Intelligenz waren, nannten sich selbst die ‚Elben’. Ihren Erschaffer nannten sie ehrfürchtig Balan. Da die Elben mit den Bewusstseinen der Planeten in Verbindung standen, wussten sie, was diese wussten und waren sich der Existenz des anderen Urgottes bewusst: diesen nannten sie Crentor. Der Welt, auf der sie lebten, gaben sie den Namen Rivallon.
Crentor beobachtete mit Unbehagen, dass die Elben relativ unangreifbar waren, da sie von der Macht des Planeten beschützt wurden. Also musste er diese Macht verringern, bevor er mit seinen Dämonen eingreifen konnte. Hierfür beschloss er selbst eine Rasse zu schaffen, die den Planeten schwächen sollte. Dieses Volk sollte im Verborgenem Leben, versteckt vor den Elben von Balan. Daher gab er ihnen eine geringe Größe und machte sie dafür wesentlich widerstandsfähiger und kräftiger. Im Verborgenen konnten sie nur innerhalb des Planeten Leben, daher gab er ihnen das Wissen, wie sie das Gestein hauen und verarbeiten konnten. Dem Planeten wurde durch diese Wesen, welche die ersten Zwerge waren, von innen heraus und unentdeckt langsam die Kraft geraubt. Crentor wusste, dass seine Zwerge lange brauchen würden, um dem Planeten genug Schaden zuzufügen und zu schwächen. So überließ er sie sich selbst und machte sich auf, um erneut eine Sonne mit Macht zu füllen, damit er noch stärkere Dämonen erschaffen konnte.
Balan schöpfte, als Crentor bereits eine lange Zeit keinen Einfluss mehr auf die Geschehnisse ausgeübt hatte, Verdacht und machte sich auf die Suche nach seinem Widersacher. Bald stieß er auf die gewaltige, mit Macht angefüllte Sonne, das Werk Crentors. Um zu verhindern, dass wieder neue Dämonen erschaffen werden konnten, wollte Balan diese Sonne zerstören. So kam es zum Kampf zwischen ihm und Crentor. Das bewahrende Bewusstsein beobachtete den Kampf und befürchtete das die geballte Macht der beiden Kämpfenden die Sonne zerstören könnte. So begann es, eine neue Ebene um die Sonne und die beiden Kämpfenden herum zu erschaffen, in der weder Raum noch Zeit existierten. Und tatsächlich nahm der Kampf so ungeheure Ausmaße an, dass die Sonne explodierte und die gesamte Macht mit einem Schlag freigesetzt wurde. Das bewahrende Bewusstsein nutzte diese Macht, um die Ebene zu verstärken, in der es Balan und Crentor einschloss. Während diese weiterkämpften, nutzte der dritte Teil seine Macht um das Gefängnis aufrecht zu erhalten. Die Teile der Sonne wurden in alle Richtungen geschleudert und so flog ein besonders großer auf Rivallon zu und ein weiteres ebenso großes flog ziellos durch den All.


Die Wächterkaste

Die Explosion der Sonne und die gewaltige Macht, welche dabei freigesetzt wurde, erschütterte nicht nur diese Ebene. So entstanden überall Risse, auf Rivallon, den anderen Planeten und sogar in anderen Ebenen. Zwischen all diesen Rissen war die einst von dem bewahrenden Bewusstsein geschaffene Ebene zwischen Zeit und Raum.
Balan und Crentor kämpften noch immer unerbittlich in ihrem Gefängnis und bemerkten so nicht was um sie herum geschah. Das bewahrende Bewusstsein jedoch nutzte dies und schenkte einen Funken seiner Macht dem Elbenvolk. Ebenso wies er die Elementargeister an jene Elben zu suchen, in denen sich sein Geschenk zeigte. Einige sehr wenige der Elben waren in der Lage die Risse wahrzunehmen ja selbst die Zeit hatte eine ungewöhnliche Wirkung auf sie. Sie altern anders und konnten Zeitströme wahrnehmen. Diese unter den Elben merkwürdigen Eigenschaften wurde als besondere Gabe angesehen und so dauerte es nicht lange, bis die Elementargeister jene sieben Elben fanden, welche diese Gabe besaßen. Als alle von ihnen vereint waren so offenbarte sich das bewahrende Bewusstsein ihnen als Ranúwiell und wies zugleich die Elementargeister an eine Festung zu erbauen, in welcher die sieben Elben fortan leben sollten. Selbst die mächtigen Elementargeister benötigten eine ganze Woche um die Festung nach Ranúwiells Geheiß zu erbauen. Von gigantischem Ausmaße bot sie Platz für viele 100 Elben welche sogar völlig autark leben konnten. Mit seiner Macht verschob Ranúwiell die Festung in die Ebene zwischen Zeit und Raum und mit ihr auch die sieben Elben. Nur langsam gewöhnten sie sich an die neue Ebene und lernten nach und nach in und mit ihr zu Leben. So konnten sie auch dem Sinn ihrer Existenz nachgehen und die ihnen übertragene Aufgabe erfüllen. Es war unmöglich die entstanden Risse zu schließen aber man konnte sie miteinander verbinden und so ein Eindringen in diese Ebene verhindern. Auf diese Weise könnten auch keine neuen Risse entstehen und ein Missbrauch der vorhandenen konnte verhindert werden. Die Elben begannen mit Hilfe ihre Magie jeden Riss mit einem anderen zu verbinden und so waren alle Risse bald geschlossen. In dieser Zeit sind immer weitere Elben hinzugekommen und die Festung füllte sich immer mehr zu einem belebten Ort. Die sieben ersten Elben bildeten den Rat der Sieben und fällten alle wichtigen Entscheidungen, so wurde der Ort fortan zur Ausbildung und Überwachung der Ebenen genutzt.
Die durch die verbundenen Risse entstandenen Portale führten sogar auf den in einer eigenen Ebene versiegelten Planeten Egledhron, aber auch auf die anderen in dem System befindlichen Planeten. Es existierten sogar einige wenige Portale in der Zeit, doch wurden sie derart versiegelt, dass ein Reisen beinahe unmöglich war. Lediglich die, welche die Zeitströme sehen konnten, können durch diese Portale in eine andere Zeit sehen. So gab es Wächter, die sich dem Schutze dieser Zeitportale verschrieben hatten und seitdem an den Portalstandorten als Orakel verweilten.


Neue Welten

Das Elbenvolk breitete sich schnell aus und entwickelte sich zu einer Kultur, die versuchte die Welt und alles um sie herum zu verstehen. Sie ergründeten immer mehr Geheimnisse der Magie und des Planeten Rivallon, so dauerte es nicht lange, bis sie auch die anderen Planeten entdeckten. Durch ihre Verbindung zu dem Bewusstsein des Planeten erfuhren sie von dem schrecklichen Schicksal des einen, der zwar in eine andere Ebene verband wurde, jedoch noch immer sichtbar war. Diesen gaben sie den Namen Egledhron. Es waren jedoch noch zwei weitere Planeten am nächtlichen Himmel zu sehen den kleineren der Beiden waren sie unfähig einen Namen zu geben. Kein Wort, welches sie besaßen, wäre in der Lage gewesen diese bösartige widernatürliche tote Aura zu erfassen, welche von dem Dämonenplaneten ausging. Allein von ihrer Verbindung zu dem Planeten wussten sie, welche Schrecken sich dort verbargen und dass sie gewappnet sein mussten.
Der größere der beiden wurde Akrazon genannt, ein starker und rauer Planet. So war auch das Leben auf ihm, zwar ebenso zahlreich doch herrschte ein harter Überlebenskampf. Intelligentes Leben auf ihm war erst in den Fußstapfen und sollte noch lange brauchen um aufrecht gehen zu können.


Die Ära der Götter

Der Krieg zwischen Elben und Zwergen

Die Elben spürten mit der Zeit, dass der Planet allmählich erkrankte und schwächer wurde, so schickten sie überall ihre Späher aus, um die Ursache dafür zu finden. Lange dauerte die Suche und blieb erfolglos für sie. Nur durch einen Zufall stießen sie eines Tages auf ein künstlich geschaffenes Höhlensystem im Inneren des Planeten. Die mutigen Elben stiegen in die Erde hinab und trafen auf die Zwerge. Die habgierigen und kampfwütigen Zwerge reagierten überheblich auf die Bitte der Elben, ihre Graberei einzustellen, und griffen sofort an. Dank ihrer Schnelligkeit und Geschicklichkeit, konnten die Elben jedoch entkommen und berichteten ihrem Volk, was unter der Erde vor sich ging. Um ihren Planeten vor der sinnlosen Ausbeute durch die Zwerge zu schützen, zogen die Elben gegen diese in den Krieg. Die Schlacht währte nur kurz, denn die Zwerge waren der geballten Macht der Elementargeister und der Elben hoffnungslos unterlegen. Die Zwerge erlitten große Verluste, nicht nur auf dem Schlachtfeld, sondern auch in ihren Höhlen. Die Elementargeister brachten einfach die Höhlen zum Einsturz. Angesichts dieser Übermacht ergaben sie sich. Doch die Elben und der Planet wollten sie nicht vernichten, sondern erklärten ihnen, was sie eigentlich angerichtet hatten. Den Zwergen wurde klar, dass sie durch ihren rücksichtslosen Abbau dem Planeten, auf dem sie lebten, schadeten. Also schlossen sie Frieden mit den Elben und zogen sich wieder unter die Erde zurück. Ebenso schlossen sie einen Pakt mit den Erdgeistern und bauten nur noch so viele Bodenschätze ab, wie es ihnen durch diese erlaubt wurde. Dennoch machte ihnen die herbe Niederlage schwer zu schaffen, daher versuchten sie stets in allem was sie taten, Perfektion zu erreichen. Sie errichteten schier uneinnehmbare Städte, uneinstürzbare Höhlensystem und Waffen aus dem besten Material, was ihnen zur Verfügung stand. So eine Niederlage sollte nie wieder geschehen...


Die Geburt der Götter

Der Frieden zwischen Elben und Zwergen war gerade geschlossen, als der Komet Rivallon erreichte. Der gigantische Himmelskörper verdunkelte das Firmament und der glühende Schweif zog tausende sonnengroße Funken hinter sich her. Als er schließlich weit im Norden einschlug erbebte der gesamte Planet und riss einen gewaltigen Krater in die Oberfläche; der Komet selbst zerbrach. Dabei wurde die Macht, die noch in ihm gewesen war, freigesetzt und in 10 Teilen quer über den Planeten geschleudert. Ein Teil flog mit gewaltiger Macht über die Oberfläche des Planeten und traf auf das erhobene Schwert eines Elben. Mit dieser Verbindung wurde diese Macht zum Gott der Kampfkunst, des Sieges und der Ehre. Er nannte sich selbst Roban, um seine Ideale auf Rivallon zu verkünden. Ein weiterer Teil der Macht flog mitten in ein Kornfeld und wurde von einer Ähre aufgefangen. Die Göttin der Fruchtbarkeit, des Lebens, der Gesundheit und Heilkunst ward geboren. Sie erwählte sich den Namen Belona.
Noch immer waren die Spuren des Krieges zwischen den Elben und Zwergen überall zu sehen und so landete ein weiteres Teil auf einem Skelett. Karimah, die Göttin des Todes, des Krieges und der Vergänglichkeit erhob sich.
Sheola, die Göttin der Lust, der Schönheit und des Genusses ward aus dem Teil der Macht geboren, welcher auf einer Weintraube landete.
Ein weiteres Teil war lange über Rivallon unterwegs, bis es genau in einen Stollen der Zwerge flog. Dort stieß es mit gewaltiger Wucht auf einen Schmiedehammer. Golodion erwählte sich die Handwerkskunst, genauso wie die Baukunst.
Eine Taube flog gerade von ihrem Futterplatze fort, als sie die schnell herannahende Macht spürte. Im Fluge verlor sie eine weiche Feder, die sanft zu Boden schwebte. Noch bevor sie aufkam traf der Machtteil die Feder und aus ihr ward die Göttin des Friedens, des Schlafes, der reinen Liebe und der Freiheit geboren. Sie gab sich den wohlklingenden Namen Dalia.
Nur wenige Bücher gab es bei den Elben, doch enthielten sie viel Wissen. Als wäre dieses Teil von dem Wissen angezogen worden, bewegte es sich geradewegs auf eines der Bücher zu und traf es. Wissen, Wissenschaft, Alchemie, Sprache und Schrift verleibte sich der Gott Sahil ein.
Zwei Machtteile flogen lange Zeit gemeinsam über Rivallon. Sodann kamen sie zu einer Hütte, durch deren Fenster sie flogen. Innen stritten sich gerade zwei Zwerge um einen strahlenden Diamanten; der eine Teil flog genau darauf zu. Dies ward Kordan, der Gott der Gerechtigkeit, Moral und Wahrheit. Der andere Teil flog weiter in die geöffnete Schatztruhe, welche mit Gold gefüllt war. Der Gott des Reichtums, des Besitzes, des Erfolges und des Glückes entstieg und nannte sich Keshban.
Der letzte Teil zog lange über Rivallon und erstieg die höchsten Berge. Es flog in eine gewaltige Höhle, die fast so alt wie der Planet selbst war. In deren Mitte war ein Kristall gewachsen, der gerade zu dieser Zeit sein strahlendes Äußeres darbot. Denn bei einer seltenen Konstellation der Gestirne fiel der Schein des Mondes auf diesen Kristall. Dadurch wurde er von Licht erfüllt und reflektierte es so, dass er die Mineralien in den Wänden der Höhle zum Leuchten brachte. Dieser letzte Teil aber, als ritt er auf dem Lichtstrahl, bahnte sich seinen Weg zu dem Kristall und verschmolz mit diesem. Daraufhin nahm Demeya, wie sie sich nannte, Gestalt an. Ihr waren die Weisheit, die Magie und die Astrologie zu Eigen.


Der Götterstreit und der Krieg der Drei

Balans Wirken auf Rivallon war sehr stark gewesen und so wurden auch die Götter von dem Gedankengut des Erschaffenden erfasst. Gemeinsam umreisten sie den Planeten und erkundeten so ihre Welt. Sie entdeckten die Kontinente, die Meere und das Leben auf Rivallon.
Die Götter zeigten sich den Elben um ihre Ideale unter ihnen zu verkünden und um ihnen zu helfen. Ja sie wollten dieser Rasse wirklich helfen um eine vollendete Kultur zu schaffen. Doch die Elben wollten und brauchten die Götter nicht, und machten sich ihnen auch nicht Untertan. Ja, sie fühlten sich den Göttern nicht verpflichtet. Anstatt zornig zu sein berieten sich die 10 Götter und wollten nun eine eigene Rasse erschaffen, der sie helfen konnten und deren Entwicklung sie vorantreiben konnten. Doch waren sie uneinig was dies für eine Rasse sein sollte, denn jeder wollte sie anders haben. So wollten Roban perfekte und ehrenvolle Krieger, während Dalia friedfertige und freiheitsliebende Wesen wollte. Golodion wollte gar ein Handwerkervolk. Demeya in ihrer Weisheit zeigte nun gen Himmel, wo noch immer die Funken des Schweifes zu sehen waren, die der Komet verursacht hatte. Sheola wusste sofort, dass aus diesen schönen Funken ihre Rasse entstehen sollte. So waren auch die anderen Götter überzeugt und gemeinsam fingen sie die Funken ein. Sheola und Belona schufen nun gemeinsam aus den Funken des Schweifes die Ashalan, die Himmelskinder. Eine Gestalt ähnlich den Elben, genauso ästhetisch und mit wunderschönen Flügeln bestückt. Die Ashalan verehrten ihre Erschaffer sehr und versuchten alles um ihren Idealen gerecht zu werden. Gemeinsam lehrten die Götter ihnen was sie wissen mussten. So ward ein jeder Ashalan ein hervorragender Kämpfer, auch Magie beherrschten sie. Ihnen wurde der Sinn für Schönheit genauso wie ein unschätzbarer Wissensschatz mitgegeben. Ein jeder Gott versuchte seine Ideale mit einzubringen und so wurden auch die Ashalan keine unsterbliche Rasse, denn der Tod war das Geschenk von Karimah. Die Berge wurden ihr zu Hause um nahe ihren Göttern zu sein und schon bald wurden die ersten Himmelsstädte erbaut. Fliegende gigantische Bauten, die das Heim der Ashalan wurden. Die Jahrhunderte vergingen in denen die Ashalan zu einer Hochkultur anwuchsen. Jahrhunderte in Frieden und mit nur sehr wenig Kontakt zu den Elben.
In dieser Zeit versuchte immer wieder Crentor seine Gedanken auf Rivallon zu verankern. Er durfte nicht zulassen, dass das Leben diesen weiteren Verlauf nimmt. So versuchte er die Götter mit seinen Gedanken zu erreichen und sie dadurch in seinem Sinne zu beeinflussen. Als erstes gelang ihm dies bei dem Gott der Gerechtigkeit, Kordan. Diesem viel auf, dass die Götter einen unterschiedlich großen Anteil an den Ashalan hatten. Immer mehr Gedanken kamen in ihm auf, dass eine solche Einteilung nur allzu unrecht ist. So waren die Ashalan zwar begnade Kämpfer doch hatten sie keine Gegner, genauso wurde neben vielen anderen Ungleichheiten kein Krieg geführt. Um der Gerechtigkeit genüge zu tun schlug er vor, dass man eine neue Aufteilung vornimmt. Während Sahil, Demeya, Golodion und Sheola dagegen waren, so stimmten die anderem dem zu. Es begann ein Streit unter den Göttern, einzig Belona und Dalia weigerten sich und verließen den Streit. Roban und Karimah waren sehr erzürnt und befahlen den Ashalan gegen die Elben in den Krieg zu ziehen. Erst dann würde sich zeigen wie gut sie wirklich sind. Die anderen Götter hießen das nicht gut doch war es zu spät dies zu verhindernd und vielleicht würde dadurch der Streit unter ihnen beigelegt.
Belona und Dalia unterdessen zogen sich weit zurück und wollten eine neue Rasse schaffen, der sie dann nur ihre Ideale verkünden wollten. Doch auch vor ihnen blieb der Krieg nicht verborgen und so brachen sie die Erschaffung ihrer Rasse ab um das Töten zu verhindern.
Sowohl die Elben als auch die Ashalan erlitten große Verluste. Die Elben jedoch konnten diesmal nicht auf die Hilfe der Elementargeister zurückgreifen, da hier nicht der Planet bedroht war sondern, und so stand es immer schlechter um sie. Auch die bisher unentdeckt gebliebenen Zwerge erfuhren von dem tobenden Krieg. Lange und hart litten sie an den Verlusten aus ihrem ersten Krieg gegen die Elben und so trainierten sie und schufen Waffen seit dem Tage ihrer Niederlage um für den nächsten Krieg gerüstet zu sein. Sie erschufen Waffen, mit denen sie auch die Himmelskinder erreichen konnten und zogen nun auch in den Krieg. Die Ashalan mussten stark sein, wenn sie die Elben so weit schlagen konnten, daher griffen die Zwerge die Ashalan an. Sowohl die beiden Rassen selber als auch die Götter waren überrascht von dieser Wendung. Die Elben glaubten gar, die Zwerge eilten ihnen zu Hilfe doch als die Ashalan weit genug dezimiert wurden griffen sie auch die Elben an. Die hinterhältigen Zwerge schienen diese Schlacht zu gewinnen doch dann griffen auch die Götter ein und ein schlugen die Zwerge in die Flucht.
Die Wut der Götter war so groß, dass sie mit einem vereinten gewaltigen Hieb den Kontinent teilten um den Zwergen keinen Unterschlupf zu bieten. Karimah heizte die Gemüter immer weiter auf und trieb den Krieg voran doch erst jetzt bemerkten die Götter was sie getan hatten. Der Kontinent war in zwei Teile zerteilt, welche noch immer von einander weg trieben und über 100 Jahre herrschte Krieg auf ganz Rivallon. Chaos und Verwüstung herrschte auf ihrem Planeten und vor allem auf dem geteilten Kontinent, der nun aus einem kleinen und einem sehr großen Teil bestand. Die Ashalan zogen sich in ihre Himmelsstädte zurück, die Elben waren stark dezimiert und zerstreut. Die Zwerge aber waren noch immer gut weggekommen und versteckten sich nun erneut, bis sich die Wut der Götter legen sollte.


Das wahre Böse erwacht

Einst, als die Götter aus den Resten der zerstörten Sonne stiegen, flog ein weiterer Teil, der Gesamtheit der Götter an Macht gleich, durch das Sein. Lange Zeit verging, bis es endlich einen Planeten erreichte, welcher wie vorherbestimmt für ihn war. Ein fast schon toter Planet, kaum Leben auf, selbst die Pflanzen mussten sich dem Wüstenstaub und der glühenden Hitze ergeben. Dies sollte das Domizil dieser Macht werden. Doch kurz bevor es den Wüstenboden erreichen konnte explodierte die Sonne dieses Systems und riss alles mit sich und verbrannte es. So erfasste es auch den Planeten, auf dem zur selben Zeit das Machtteil landete. Explosionsartig riss es den Planeten auseinander und in chaotischer Weise verglühten seine Teile oder wurden durch das All geschleudert. Das Machtteil jedoch war gerade dabei sich mit dem Planeten zu verbinden, wie einst die Götter auch. Doch übrig blieb nur das Chaos einer explodierenden Sonne und des mitgerissenen Planeten. So ward er die Verkörperung des Chaos, der Zerstörung und des Hasses.
Doch auch er sehnt sich nach einer Heimat, die er nach seinem Willen formen und beherrschen konnte. So durchstreifte er auf der Suche nach einem Planeten, der seinem ursprünglichen Ziel am ähnlichsten war das Sein. Hass und Verderben zogen sich als spürbare Spuren hinter ihm her, immer weiter Richtung Rivallon, den dort spürte er Leben und Macht von Wesen, die waren wie er.


Aus der Asche entsteht neues Leben

Wo Krieg herrscht, herrscht auch Leid, Hass, Trauer und Zorn. Dies waren alles Gefühle und Gedanken, die Balan nur zu Gut spüren und vor allem schüren und lenken konnte. Die Ashalan waren zerstritten und die Elben begannen Hass auf die Götter und die anderen Rassen zu entwickeln. Lediglich die Zwerge waren die eigentlichen Gewinner dieses Krieges. Die Vereintheit unter den Göttern hatte starke Risse erlitten.
Die Rasse, welche Belona und Dalia erschaffen wollten doch aufgrund des Krieges abbrachen, wurde von den Göttern vergessen. Nichts als eine zählflüssige ungeformte jedoch denkende Masse blieb zurück. Vorherbestimmt eine Form, ein Leben zu haben, doch wurde ihnen keine Form gegeben und auch kein wirkliches Leben. So lernten sie sich selbst eine Form zu geben um unentdeckt durch die Welt zu reisen und bildeten somit eine neue Lebensform. Aus Angst die Götter würden erneut versuchen sie zu beeinflussen und ihnen gar schlimmeres antun, behielten sie nie lange eine Form. Von dem Krieg erfuhren sie nicht fiel, da er hauptsächlich auf dem anderen Kontinent wütete.
Die geschlagenen Wunden werden wohl noch sehr lange auf der Planetenoberfläche zu sehen sein. Crentor war enttäuscht und suchte ständig nach Wesen mit negativen Gefühlen und auch den Zwist unter den Göttern wollte er noch weiter schüren. Zugleich wand er sich an seine erste Rasse, den Dämonen, die sich prächtig „entwickelten“. Mit ihrer Hilfe würde es ihm gelingen sein Ziel weiter zu verfolgen.
Unterdessen schlichtete sich der Streit zwischen den Göttern wieder. Gemeinsam wollten sie weitere Rassen erschaffen um Vielschichtigkeit und Abwechslung zu schaffen. Im Laufe von nur wenigen Jahrhunderten erschufen sie die Schrate, die Titanen, die Feen und die Orks. Während Belona und Sahil die Obhut über die Schrate übernahmen, kümmerten sich Golodion, Kordan und Keshban um die Titanen. Die lieblichen Feen wurden das Volk von Sheola, Dalia und Demeya. Während Roban und Karimah sich der Orks annahmen. Jede Rasse eignete sich Verhaltensweisen an, die ihren „Schutzgöttern“ zu Eigen waren und so entwickelten sich auch verschiedene Kulturen.
Die Orks wurden zu wilden kriegerischen Kämpfern sie bekamen schon bald den Auftrag die Zwerge aufzuspüren und zu bekämpfen. Die Elben waren nun weit verstreut und entwickelten sich so unabhängig von einander, ein Teil von ihnen zog sich in die eisigen Weiten zurück und harmonierten dort mit der kalten Welt, anderen wurde das Land, bis auf ein kleines Inselatoll, zum Leben entzogen und so passten sie sich an ein Leben mit dem Meer an. Die Ashalan erholten sich trotz der langen Zeit nur langsam und beobachteten das Treiben der Götter nur. Sie waren allein gelassen und zogen sich immer mehr zurück, doch die Lebensfreude erlosch nie. Die Zwerge aber bauten prächtige Städte unter der Erde und entwickelten sich immer weiter.
So dauerte es nicht lange bis die Orks die Zwerge fanden und sie angriffen. Die Gefechte waren wild und dauerten lange. Keiner hätte mit der Zähigkeit des anderen gerechnet und so hielten die Siege sich in Waage. In den Höhlen jedoch waren die Zwerge im Vorteil und so schlugen sie die Orks immer weiter zurück. Die Kämpfe sollten noch sehr lange dauern...
Von all dem verschont geblieben, hielten sich die mächtigen Drachen noch immer bedeckt. Ja sie vermehrten sich sogar, ihre Kinder waren zwar längst nicht so mächtig wie sie selbst doch hätten sie jedem das Fürchten lehren können. So kam es auch, dass einige der Kinder bald auszogen um selbst eine eigene Höhle zu bewohnen. Der Planet half ihnen dabei unentdeckt zu bleiben.


Der zweite Dämonenkrieg

So geschah es, dass Crentor sich nun auf sein Volk konzentrierte. Die Gefahr, welche von dem sich ständig fortschreitenden Leben ausging, musste endlich gebannt werden. So wies er die Dämonen an, dem endlich Einhalt zu gebieten.
Wie ein Stein der in einen ruhigen See fiel, erbebte mit diesem Befehl der Planet der Dämonen und Bewegung kam in die abertausend Horden der Ungetüme. Schon lang auf diesen Moment wartend, griffen sie auf direktem Wege an und verließen ihren Planeten. Schon bald verdunkelte sich die Sonne und tiefe Nacht kehrte auf Rivallon ein, hervorgerufen von den Heerscharen der Dämonen, welche den Himmel verdunkelten und jegliches Sonnenlicht fern hielten. Die Finsternis ließ sogar den tobenden Krieg zwischen Zwergen und Orks verebben. Jedes lebende Wesen auf Rivallon, jedes Tier und jede Pflanze wusste welch finstere Zeit einbrechen sollte. Mit dieser Erkenntnis trafen die ersten der Ungetüme auf Rivallon ein und tobten mit schier unermesslicher Wut. Mit Hass, roher Gewalt und schrecklicher Magie wütenden sie unter den Rassen genauso wie unter den Tieren und der Pflanzenwelt. Die Ashalan griffen sie gar in ihren fliegenden Festen an und schnell waren diese vernichtet und versanken im Meer. Die Ashalan flüchteten. Der erste große Widerstand kam von den Titanen und den Schraten. Immer wieder kamen die schrecklichen Horden zum Stoppen doch überall wo einer erschlagen wurde, rückten drei weitere nach. Ein schier aussichtsloser Kampf und so sanken die Völker bald immer weiter auf die Knie. Die Feen waren den bösartigen mächtigen Wesen chancenlos unterlegen, unter ihnen wurde blutige Ernte gehalten. Die Uneinigkeit unter den Göttern hatte zur Folge, dass viel Zeit verging bevor sie einschritten. Sheola, Dalia und Demeya waren jedoch die ersten der Götter, welche ihr Volk retten wollten. Mit vereinter Kraft schufen sie eine magische Eben in der sich die Feen verstecken sollten. Die Dämonen unterdessen verpesteten das Wasser, brannten Wälder nieder und zerstörten die Höhlen der Zwerge. Die blutigen Spuren auf dem Planeten riefen auch die Elben ans Tageslicht doch vermögen sie nur einen kalten Tropfen auf dem heißen Stein zu sein. Die Verletzungen des Planeten ließen sogar die Elementargeister erschienen. Gemeinsam mit den Elben brachten sie die endlose Schar zum Stoppen. Karimah und Roban schickten ihre Orks an die vorderste Front und stritten gar mit ihnen gegen die mächtigsten der abscheulichen Kreaturen. Doch auch die Zwerge kämpften an anderer Front um den vernichtenden Feldzug zum Erliegen zu bringen, mit ihren ausgeklügelten Waffen und Apparaturen hatten sie große Erfolge. Doch das Dämonenheer war einfach zu groß und zu mächtig. Die Götter selbst griffen gemeinsam gegen die Übermacht in den Krieg ein. Ashorek wurde dabei in viele kleinere Teile zerschmettert. Die gewaltige Vernichtung auf dem Planeten und die Wunden selbst die ihre Mutter erlitten hatte, rief die mächtigen Drachen auf das Schlachtfeld. Das Erscheinen der mächtigen anmutigen Geschöpfe ließ fast sogar für wenige Augenblicke das Schlachtfeld erstarren. Selbst den Göttern war diese Macht verborgen geblieben. Doch ihr Eingreifen war es, was die Wende in der aussichtslosen Schlacht brachte.
Die Dämonen erlitten harte Verluste! Wie stark die vereinte Macht der lebenden Geschöpfe doch war, konnten die Dämonen und ihr Erschaffer nicht vorhersehen. Jeder einzelne der Dämonen wurde in einem jahredauernden Krieg von der vereinten Macht des Lebens geschlagen. Doch hinterließen sie keine Toten sondern lösten sie sich in einem Nebel auf und hinterließen nichts, nur die Verwüstung, welche sie anrichteten. Der letzte noch große Kontinent war nun auch in viele Teile zerschlagen, die Spuren auf dem Planeten schier unauslöschlich. Der Kampf war zwar vorüber doch die Verluste waren immens. Die Titanen und die Schrate existierten nicht mehr, nur wenige Ruinen und die Erinnerung selbst zeugen von ihrer einstigen Existenz. Zwei Rassen fast vollständig vernichtet, die wenigen verbliebenen würden kaum lange überleben können. Die Feen waren entrückt in eine andere Welt und blieben lange in ihrem Versteck. Die Orks waren trotz ihres ständigen Kampfes an vorderster Front und großer Verluste noch zahlreich und zogen sich lange Zeit in die Berge und Wälder zurück. Ebenso die wenigen Ashalan, deren Festen zerstört wurden, zogen sich in die Berge zurück.
Wieder hatten die Elben große Verluste erlitten, doch ohne sie und die Elementargeister hätte der Krieg noch mehr Opfer gefordert. Sie zogen sich schließlich zurück und hielten sich lange von den anderen Rassen fern. Auch die Zwerge, welche tapfer kämpften zogen sich lange zurück um ihre Städte und Höhlen wieder zu errichten. Zwar waren die Dämonen geschlagen doch waren sie nicht vernichtet und einige von ihnen haben unauslöschbare Zeichen hinterlassen. So gibt es viele Überbleibsel des Krieges, die bis heute erhalten blieben, wie etwa der Schwarze Sand.
Nun standen sich nur die 10 Götter und die 8 Drachen gegenüber. Zwar kämpften sie Seite an Seite gegen die Dämonenschar und ein jeder war erstaunt über die Macht des anderen, aber doch herrschte Misstrauen zwischen ihnen. Die Drachen lernten viel von ihrem Planeten über die Wesen, welche sich selbst Götter nannten, doch für die Götter selbst waren die Drachen eine unbekannte und sehr mächtige Rasse. Sie erschlugen die Dämonen fast noch schneller als die Götter. Man sagt, sie starrten sich mehrere Jahre einfach nur an, ohne etwas zu tun und schätzten dabei nur den anderen ab. Doch bald zogen die Götter sich langsam zurück. Die Drachen kehrten ebenso zurück in ihre Schlupfwinkel. Es schien als übertrug sich die merkwürdige Stimmung zwischen den zwei mächtigen Wesenheiten auch auf den gesamten Planeten.
Die Götter waren sehr schwach des langen Krieges wegen und suchten nun ein Domizil, welches ihrer würdig war. So kehrten sie an die Stätte ihrer Geburt, weit im Norden zurück. Da wo einst der Meteor einschlug baute Golodion mit Hilfe der anderen Götter einen Palast, der Platz genug für alle Götter bieten würde. Das wohl schönste und prächtigste aller Bauwerke sollte hier seinen Platz einnehmen. Welches jedoch kein lebendes Wesen wirklich erblicken konnte, da die Götter nicht im Diesseits bauten. Dort wollten sie sich nun erholen...


Der Dämonenplanet

Noch immer war die finstere Aura dieses abscheulichen Ortes auf Rivallon zu spüren. Die schwarzen Horden waren zwar zurückgeschlagen doch noch längst nicht besiegt. Wie eine tiefschwarze wabernde Masse versammelten sich die Horden erneut um im Heer ihren nächsten Angriff vorzubereiten. Unschätzbar ihre Zahl, unvorstellbar ihre Wut so erschuf einer der Dämonen neue ihrer Art und stellte auch alte wieder her. Der Körper eines jeden getöteten Dämonen löste sich zwar sofort auf, doch ihre Macht, ihre Essenz so man sagen mag, kehrt immer wieder an den Ort ihres Ursprunges zurück. Aus dieser Essenz erschuf die „Dämonenmutter“ neue Dämonen oder auch die alten erneut, sofern sie ihren Dienst gut getan hatten. So ward das Dämonenheer stärker und stärker je mehr Zeit verging.
Während Balan und Crentor noch immer kämpften aber dennoch der eine bestürzt und der andere erfreut über den Verlauf des Krieges waren, versuchten beide wieder ihr Gedankengut auf die Völker und Götter auszudehnen. Ranúwiell unterdessen wusste welche Gefahr von dem Dämonenplaneten noch immer ausging und wollte diesen in eine Ebene verschieben, aus der sie nie wieder entfliehen sollten. Doch selbst wenn ein Großteil seiner Macht nicht mit dem Erhalt des Gefängnisses gebunden wäre, würde sie nicht ausreichen den Dämonenplaneten zu verbannen. Zudem wollte und durfte er seine verdeckte Haltung noch nicht aufgeben um die beiden Kämpfenden weiter in ihrem Kampf zu belassen. Irgendwann würde es ihm gelingen, dass alle wieder eins werden. Daher wies er Akrazon und Rivallon an sein Werk zu vollrichten. Doch war Ranúwiell längst nicht mehr nur einer wie sie, sondern hatte sich um ein vielfaches weiter entwickelt, so war es den Planeten nicht möglich seinen Wunsch zu erfüllen. Ranúwiell schuf daraufhin eine Ebene so dunkel, dass kein Licht herausdringen könnte und so klein, dass nichts hineinpasste. Nun konnte er die Planeten bitten durch ihre Macht die Ebene zu vergrößern auf das sie den Dämonenplaneten umschloss. Viel Kraft war nötig um dieses Werk zu vollbringen doch Rivallon erlitt viele Wunden in dem großen Krieg und das viele geschwächte Leben auf ihm wäre wohl vernichtet wurden, daher konnte er nur einen kleinen Teil seiner Macht opfern. Akrazon erkannte, dass dies nicht ausreichen würde und lies seine Macht weiter in die Ebene fließen. Langsam verdorrte das Leben auf ihm und alles was schwach war wurde von seinem Antlitz getilgt. Sein Schmerz berührte die anderen Bewusstseine zutiefst doch die Ebene sollte bald fertig gestellt sein. Langsam umhüllte Dunkelheit den Dämonenplaneten auf das Die Kreaturen nie wieder ein Ziel finden sollten, welches sie würden angreifen können. Doch dauerte die Fertigstellung der Ebene sehr lange und die von den Planeten eingebrachte Macht zeigt nur langsam ihre Wirkung und lies die Ebene vergrößern.


Das Netz des Unglücks weitet sich aus

Das Böse hatte nun schon das System von Rivallon erreicht und beobachtete das Treiben der Planeten und der Völker, welche diese bewohnten. So sah er mit Freuden, wie sich Akrazon fast in den Tod stürzte und sich selbst in einen Wüstenplanet verwandelte. Sofort flog er zu ihm und lies sich nun auf ihm nieder um die Welt langsam nach seinem Willen zu formen. Noch immer lies Akrazon seine Macht in die Ebene fließen, die bald die Dämonen von dieser Welt verbannen sollte. Dadurch hatte allein die Existenz des Chaos enorme Auswirkungen auf die Lebewesen dort. Aggressivität und Hass machten sich unter den harten aber sonst friedlichen Lebewesen breit und kein Wesen war vor dem anderem sicher. Selbst die karge Pflanzenwelt begann sich zu verändern, wurde giftig und angriffslustig. Viel interessanter für die böse Entität war jedoch das Treiben auf Rivallon und wie sich dort langsam eine neue Rasse erheben sollte.


Das Zeitalter der Menschen

Auf Rivallon unterdessen misstrauten die Rassen untereinander und waren zerstritten, es herrschte überall Uneinigkeit, welche wohl noch lange andauern würde. So entschieden die Götter noch eine weitere Rasse zu erschaffen, welche die Fähigkeiten der bisherigen Rassen vereinen und sehr anpassungsfähig sein sollte. Auf diese Weise, so dachten sie zumindest, könnte die Kluft zwischen den Völkern geschlossen werden. Diese neue Rasse sollte die Barrieren abbauen und Frieden sähen. Und so ward der Mensch geboren...
Ihre Anpassungsfähigkeit, ihr Einfallsreichtum und ihre Vielseitigkeit war enorm und so breiteten sie sich schnell aus. Anfangs allein doch schon bald knüpften sie Verbindungen zu den anderen Rassen. Ihrer Vielseitigkeit zur Folge, gab es gute und weniger gute Verbindungen zu den anderen Völkern. Doch so anpassungsfähig die Menschen auch waren, so leicht ließen sie sich auch von Crentor und seinem Gedankengut erreichen. So geschah es, dass er leichtes Spiel mit ihnen hatte und sie leicht für seine Zwecke nutzen konnte. Es dauerte nicht lange, da kam es zu Zwistigkeiten sowohl unter den Menschen als auch mit anderen Völkern.
Crentor sah mit Unbehagen wie schnell sich die Menschen ausbreiteten und beschloss sie, wie einst den Planeten selbst, von innen heraus zu schwächen. Er wies einige starke Dämonen an von jeder der großen Rasse sieben auf den Dämonenplaneten zu entführen. Noch immer war die Ebene um den Planeten weder vollendet noch entdeckt und so zogen die Dämonen los um ihr Werk zu vollrichten. Es dauerte nicht lange da waren sieben Menschen, sieben Elben und auch sieben Zwerge gefunden, allesamt große Helden ihres Volkes. Auf dem Dämonenplaneten wurden die 21 unter furchtbaren Qualen von der ‚Dämonenmutter’ mit dämonischer Macht verschmolzen, so dass sie von nun an zur Hälfte dämonisch waren. Ihre dämonisches Hälfte gab den Helden ein totwirkendes Äußeres und eine gefährlich-anziehende Ausstrahlung. Sie waren stärker und schneller und ihre dämonische Seite dürstete ständig nach Blut, ohne welches sie sich bald kraftlos fühlen würden. Ihre einzige Schwäche war diese, dass sie, da ihre dämonische und nichtdämonische Hälfte mit Feuer verbunden worden war, eben durch dieses Feuer und auch durch Sonnenlicht vernichtet wurden. So wurden sie also wieder nach Rivallon gebracht, um dort ihrer Mordlust nachzugehen und unter ihren eigenen Völkern zu wüten; viele zu töten und all jene, denen sie von ihren Vampirblut zu trinken gäben, zu Wesen ihrer Art zu machen, auf dass sich die Seuche noch erfolgreicher ausbreite. Die Vampire wurden von den selben Dämonen wieder nach Rivallon gebracht und wollten soeben zurück kehren, da geschah es, dass die Ebene um den Dämonenplaneten fertig gestellt war. Alle bis auf einen konnten wieder in die Ebene zurückkehren. Ranúwiell machte die Ebene so dicht, dass der Planet vom Himmel verschwand und die Dämonen ihn nicht verlassen konnten, da sie kein Ziel sahen, welches zu erreichen möglich war. Zurückzukehren war für auch nicht möglich in ihrem körperlichen Zustand, lediglich die Macht eines getöteten Dämons konnte die Barriere noch durchdringen. Trotz aller Entbehrungen der anderen Planeten konnte die Ebene nicht komplettiert werden und so war es besonders mächtigen Dämonen möglich die Ebene von außen nach innen zu durchschreiten, jedoch andersherum war es auch für sie nicht möglich. Dieser eine Dämon, der zurückbleiben musste kehrte wieder nach Rivallon zurück und trieb sein Unwesen dort im Verborgenem.
Die Vampire unterdessen waren nicht gebrochen und immer noch dieselben wie zuvor, insofern waren sie sich ihres Zustandes und der Gefahr für alle anderen, die von ihnen ausging bewusst. Eine Weile taten sie nichts und haderten mit ihrem Schicksal, doch als der Blutdurst zu stark wurde, mussten sie sich entscheiden. Die zwergischen Vampire, da sie bereits schon einmal das Werkzeug Crentors gewesen waren, brachten sich geschlossen um. Zwei elbische Vampire folgten ihrem Beispiel, während die anderen elbischen Vampire nicht so einfach aufgaben und sich in den Wald zurückzogen, um ihren Blutdurst zu bekämpfen und ihre dämonische Seite zu besiegen.
Die menschlichen Vampire jedoch, kaum erfahren in der Welt, erlagen ihren Gelüsten und machten sich auf, über ihre Mitmenschen herzufallen. Ihrer Stärke und Gewalt war nichts entgegenzusetzen und so brachten sie viele Wesen um und verbreiteten Angst und Schrecken auf der Welt. Ihre Zahl hatte sich auch stattlich erhöht und der Ruf nach Rettung wurde immer lauter.
Den Göttern missfiel das Treiben der Vampire, brachten sie ja uferlos ihr ganzes Volk um. Auch Balan wurde der Vorkommnisse Gewahr und flößte den Göttern die Idee ein, einige der Menschen auszuwählen und ebenso mächtig zu machen wie die Vampire, auf dass sie diesen etwas entgegenzusetzen hatten. Balan suchte zehn große Helden der Menschheit aus, die er als Stimme des Schicksals erscheinend zu den Göttern zog. Die Götter wussten, als die zehn Helden ihren Palast der Götter gefunden hatten, dass diese die Menschen waren, die die Vampire bekämpfen würden. Jeder Gott gab einen kleinen Teil seiner Macht ab, und diese wurde dann unter den Helden aufgeteilt. Halbgöttlich waren die Helden nun nahezu unsterblich, mächtiger und stärker als zuvor: den Vampiren sogar etwas überlegen.
Die Helden zogen als Lichtkrieger durch Rivallon und brachten alle Vampire um, denen sie begegneten. Aber ihr Ruf war ihnen insoweit vorausgeeilt, dass viele Vampire und vor allem die ersten Sieben immer vor ihnen flohen und es nur wenige Male zu einem direkten Kampf zwischen den alten Vampiren und den Lichtkriegern kam.
Zu ihrem Schutz verteilten sich die alten Vampire und gründeten eigene Familien, mit denen sie sich versteckten und die sie beschützten. Als die Lichtkrieger lange nicht mehr auf Vampire gestoßen waren, beschlossen sie, dass sie die Welt besser beschützen könnten, wenn sie sich trennten und jeder über ein bestimmtes Gebiet wachte. Dort wachten sie auch über die Einhaltung von Recht und Ordnung und wurden teilweise wie Fürsten oder Götter geehrt. Den Kampf gegen die Vampire führten sie jedoch weiterhin.
Unterdessen konnte das Böse von Akrazon aus, das Chaos auf Rivallon nutzen, da auch die Götter abgelenkt waren. Zwar war der Kult in den Vampirkriegen entdeckt worden, doch hielt man ihn für ein Abkömmling der Vampire. Große Verluste, was seine Glaubensverbreitung betrifft, störten den einzig Wahren nicht und so setzte er unvermindert seine Arbeit fort und sponn Fäden, die einst das Schicksal dieser Welt zu seinen Gunsten beeinflussen sollten.